«Überwältigt von Anteilnahme»
Jetzt spricht das Mähdrescher-Opfer aus Rostock

Ein schrecklicher Unfall, enorme Solidarität: Nach dem Mähdrescher-Unglück in Deutschland haben Tausende Menschen für den verunfallten Landwirt gespendet. Nun meldet er sich erstmals nach dem Unfall.
Publiziert: 07.09.2023 um 21:35 Uhr
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Aktualisiert: 08.09.2023 um 16:18 Uhr
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Der schwere Unfall ereignete sich auf einem Acker in Hohen Luckow im Landkreis Rostock.
Foto: Stefan Tretropp

Der blutige Mähdrescher-Unfall bei Rostock (D) sorgte für Entsetzen. Ein Landwirt (25) ist in einen Mähdrescher geraten. Er überlebte, aber verliert beide Beine.

Nun äussert sich das Opfer des Horror-Unfalls erstmals, wie «Bild» berichtet. Anlass dafür ist die Summe von über 180'000 Euro, die im Netz für den jungen Mann gesammelt wurde.

Er schreibt: «Nach meinem schweren Unfall bin ich inzwischen auf deutlichem Wege der Besserung und möchte euch hier nun von Herzen für die wahnsinnige Unterstützung sowie euren Rückhalt danken!»

«Altes Leben zurückholen»

Trotz des schweren Schicksalsschlags lässt sich das Unfallopfer nicht unterkriegen: «Derzeit arbeite ich daran, mir mein altes Leben Stück für Stück zurückzuholen.» Vom Ausmass der Anteilnahme sei er «immer noch überwältigt».

Die Spendenaktion hat der Schwager des Verunfallten unmittelbar nach der Amputation auf dem Feld gestartet. Mehr als 4500 Menschen haben einen Geldbetrag gespendet.

Not-OP auf Acker

Der Unfall ereignete sich am 19. August. Der 25-Jährige war mit Mäharbeiten beschäftigt. Als er seine Maschine entleeren will, bemerkt er, dass eine Zuführung mit Getreide verstopft war.

Also klettert der Mann, der für ein örtliches Landgut arbeitet, in die Maschine, versucht die Verstopfung zu beheben. Dabei rutscht er aus und gerät mit beiden Beinen in zwei gegenläufig drehende Förderschnecken.

Seine Beine werden dabei eingeklemmt, der junge Mann schreit laut vor Schmerzen. Feldmitarbeiter schlagen sofort Alarm. Polizei, Feuerwehr und ein Rettungsheli tauchen nur wenige Minuten nach dem Notruf am Unfallort auf – doch sie können den Mann nicht aus der Maschine befreien.

Die einzige Lösung, das Leben des Mannes zu retten: eine Amputation beider Beine. Ein Operationsteam der Rostocker Uniklinik wird eingeflogen, richtet noch auf dem Acker einen mobilen «Operationssaal» her. Die Operation gelingt, beide Beine werden amputiert und der Mann ins Spital geflogen. (bab)


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