Auf einen Blick
- Rebecca Lobach starb bei Kollision zwischen Helikopter und Flugzeug in Washington
- Die Pilotin hatte das Kommando zum Unglückszeitpunkt
- 67 Menschen starben, Lobach hatte über 450 Flugstunden absolviert
Die Soldatin, die sich in dem Black-Hawk-Helikopter befand, der diese Woche in Washington mit einem American-Airlines-Flugzeug kollidierte und abstürzte, ist identifiziert. Den Angaben der US-Armee zufolge handelt es sich um Rebecca Lobach (†28) aus Durham, North Carolina.
Lobach war dem 12. Luftfahrtbataillon in Fort Belvoir im Bundesstaat Virginia zugeteilt. Sie diente seit Juli 2019 in der Armee, wie aus einer Erklärung hervorgeht. Die Pilotin war zum Unglückszeitpunkt mit zwei weiteren Armeeangehörigen an Bord des Helikopters und hatte das Kommando inne. Bei der Tragödie kamen 67 Menschen ums Leben.
Über 450 Flugstunden
Auf Ersuchen der Familie wurde die Identität der Pilotin zunächst nicht bekannt gegeben. Die Entscheidung, ihren Namen doch zu veröffentlichen, sei «auf Wunsch und in Absprache mit der Familie» erfolgt, heisst es nun bei der Armee. «Wir sind am Boden zerstört über den Verlust unserer geliebten Rebecca. Sie war ein heller Stern in unserem Leben», wird die Familie in der Erklärung zitiert.
Ein guter Freund der jungen Frau, der Armeeveteran und heutige USA Today-Reporter Davis Winkie, verabschiedete sich am Samstag in einem langen Post auf der Plattform X von seiner Bekannten. Er bedankte sich dafür, dass sie ihm massgeblich dabei geholfen habe, die «härtesten Zeiten» seines Privatlebens zu meistern.
«Rebecca war brillant und furchtlos, eine talentierte Pilotin», schrieb er. Winkie erinnerte sich daran, wie Lobach ein Interesse für Helikopter entwickelte.
Journalist trauert um gute Freundin
«Sie war ein paar Meter vor mir, als sie anhielt, sich umdrehte und auf einen MH-6 Little Bird (einen unglaublich kleinen Helikopter!) zeigte. Sie lächelte mich verschmitzt an und sagte so etwas wie: Meinst du, wir passen beide rein?», so Winkie.
Winkie misst stolze 1,98 Meter, Winkie war mindestens 1,73 Meter gross. «Aber ich will verdammt sein, wenn wir es nicht irgendwie geschafft hätten, uns in dieses Cockpit hineinzuzwängen.» Auf einem Selfie im Inneren des Helikopters hätten beide vor Freude gestrahlt. Dem Beitrag fügte er die Aufnahme hinzu, in dem die beiden nebeneinander in der Maschine sassen. «Ich schulde ihr so viel», ergänzte er.
«Ich wünschte, ich hätte daran gedacht, sie zu einer Party einzuladen, die ich vor einer Woche veranstaltete. Ich wünschte, sie wäre nicht tot», trauert der Journalist. «Du fehlst uns so sehr, Rebecca. Ohne dich ist die Welt nicht mehr dieselbe.»
Die Soldatin hatte den Rang eines Hauptmanns und zwei militärische Auszeichnungen. Zum Zeitpunkt der Tragödie hatte Lobach mehr als 450 Flugstunden auf dem Buckel.
Armee-Sozialarbeiterin im Weissen Haus
Während der Amtszeit von Joe Biden (82) war sie auch als Sozialarbeiterin der Armee im Weissen Haus tätig. Im vergangenen Monat begleitete sie Modedesigner Ralph Lauren (85) durch das Weisse Haus, als Biden ihm die Freiheitsmedaille verlieh.
Die beiden anderen Soldaten an Bord des Black-Hawk-Helikopters handelt es sich um Fluglehrer Andrew Eaves (†39) aus Maryland und Ryan Austin O'Hara (†28) aus Lilburn, Georgia. Zu den Opfern an Bord des Verkehrsflugzeugs gehören unter anderem mehrere Elite-Eiskunstläufer. Auch zwei kleine Kinder kamen bei dem Unglück ums Leben.
Ungereimtheiten bei Angaben zur Flughöhe
Bei den Untersuchungen zu der Flugzeugkollision sind Ermittler inzwischen auf eine Ungereimtheit bei den Angaben zur Flughöhe der beteiligten Maschinen gestossen. Die Unfallermittlungsbehörde NTSB teilte mit, laut Daten des Flugschreibers habe sich die Passagiermaschine zum Zeitpunkt des Zusammenpralls auf einer Höhe von etwa 99 Metern befunden – plus oder minus 7,6 Meter. Laut Daten aus dem Kontrollturm war der Militärhubschrauber wiederum auf einer Höhe von rund 61 Metern. Wie es zu dieser Diskrepanz bei den angegebenen Flughöhen kommt, ist bislang unklar.