Twitter, Facebook & Co erhalten Konkurrenz
Trump kehrt mit eigenem Social-Media-Network zurück

Der von Twitter und Facebook verbannte frühere US-Präsident Donald Trump kehrt mit einer eigenen Plattform in die sozialen Medien zurück. Das neue Trump-Netzwerk soll demnächst live gehen und die Konkurrenz das Fürchten lehren. Die Ankündigung hat es in sich.
Publiziert: 22.03.2021 um 00:11 Uhr
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Aktualisiert: 30.03.2021 um 18:17 Uhr
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Der abgewählte US-Präsident Donald Trump hat ja Ambitionen geäussert, ins Oval Office zurückkehren zu wollen.
Foto: AFP

Sein Rauswurf aus dem Kurznachrichtendienst Twitter im Januar zwang den damaligen Noch-US-Präsidenten Donald Trump (74) praktisch zum Schweigen. US-Medien ignorierten ihn schon länger. Ohne Twitter fehlten Trump die mehr als 88 Millionen Menschen, zu denen er auf der Plattform immer direkt sprach. Twitter war Trumps bevorzugtes Kommunikationsmittel. Dann sperrte das US-Netzwerk den Präsidenten.

So ein Kontrollverlust sollte ihm nie wieder passieren. Dies deutete Trump bereits an - und er flirtet ja auch mit einer Kandidatur 2024. Dazu braucht er eine verlässliche Kommunikationsplattform - am besten gleich seine eigene, damit er nicht länger von Unternehmen mit Hauptsitz im demokratisch regierten Kalifornien abhängt. Denn auch auf Facebook ist Trump gesperrt, das wie Twitter seinen Hauptsitz in Kalifornien hat.

Jetzt macht Trump offenbar Nägel mit Köpfen. Nach Angaben seines Vertrauten Jason Miller (46) will Trump schon bald mit einer eigenen Plattform in die sozialen Medien zurückkehren. «Wahrscheinlich in rund zwei bis drei Monaten» sei es soweit, sagte Miller, der Wahlkampfberater Trumps war. «Diese neue Plattform wird gross sein», so Miller am Sonntag zum US-Sender «Fox News».

Intensive Planung

Miller äusserte sich nicht zu Details. Miller sagte soviel: Die noch namenlose Plattform werde «die Spielregeln komplett neu definieren» und es sei davon auszugehen, dass dann wieder Dutzende Millionen Menschen Trump auf seinem neuen Kanal folgen würden. Trump habe in seinem Feriendomizil Mar-a-Lago in Florida intensive Treffen mit verschiedenen Teams wegen des Vorhabens.

Trump waren auf Twitter mehr als 88 Millionen Menschen gefolgt. Das Unternehmen mit Sitz in San Francisco, USA, verkündete im Januar, Trump wegen des «Risikos einer weiteren Anstiftung zur Gewalt» dauerhaft zu sperren. Am 6. Januar hatten Trump-Anhänger das Kapitol in Washington gestürmt, um gegen das Ergebnis der Wahl zu protestieren, die Trump verloren hatte. Trump wurde vorgeworfen, den Mob aufgestachelt zu haben. Fünf Menschen kamen ums Leben.

«Dutzende Millionen Menschen» auf neuer Plattform erwartet

Der Republikaner hatte die Twitter-Sperre als eine Verschwörung von Mitarbeitern des Unternehmens mit Demokraten und «radikalen Linken» dargestellt, die darauf abzielte, ihn zum Schweigen zu bringen. Belege für seine Anschuldigung legte er nicht vor.

Trump hatte bereits nach der Twitter-Sperre im Januar ankündigt, man sei mit mehreren anderen Webseiten in Verhandlung und ziehe auch den Aufbau einer eigenen Plattform in Betracht. Konkrete Ergebnisse sind seitdem nicht bekanntgeworden.

Trumps Ex-Berater Miller ist zuversichtlich. Die neue Plattform werde «das heisseste Ticket in den sozialen Medien sein. Jeder wird warten und beobachten, um zu sehen, was genau Präsident Trump tut.» Trump, so Miller, werde «Dutzende Millionen Menschen anziehen.» (kes)

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