Mehrere Panzer stehen mitten im Fluss, die Besatzungsmitglieder sind geflohen oder wurden getötet. Die Pontons, die eigentlich dafür gedacht waren, den Fluss zu überqueren, wurden zerstört. Ein Video, das auf Telegram kursiert, belegt ein weiteres Mal die misslungene Invasion der Russen in der Ukraine.
Das Video dürfte den russischen Präsidenten Wladimir Putin (70) mächtig ärgern. Und nicht nur das: Der umstrittene Chef der russischen Bodentruppen, Alexander Lapin (59), soll für den Verlust der gezeigten Ausrüstungsgegenstände verantwortlich sein – und von noch deutlich mehr Equipment.
Ukrainer erbeuten T-90-Panzer
Ein der Söldnertruppe Wagner nahestehender Telegram-Kanal namens «Grey Zone» schreibt in einem Beitrag von mindestens 73 bei der Überquerung des Flusses Siwerskyj Donez im Osten der Ukraine verlorenen Ausrüstungsgegenständen. Dort ist das beschriebene Video entstanden. Der Pannen-General soll für den Rückzug aus der Region Charkiw verantwortlich sein.
Russische Militärblogger geben Lapin die Schuld an Niederlagen bei Isjum, Lyman und Balakliia. Die Ukrainer sollen dabei über 200 verlassene Militärfahrzeuge zerstört oder erbeutet haben, darunter auch Panzer des Spitzenklassenmodells T-90. Wer mitgerechnet hat, weiss, dass Lapins Misserfolg die russische Armee etwa 300 Militärfahrzeuge und andere Ausrüstungsgegenstände gekostet hat.
Hardliner hassen Alexander Lapin
Sein Versagen brachte ihm im vergangenen Jahr heftige Kritik von den russischen Hardlinern ein. Vor allem der tschetschenischen Machthaber Ramsan Kadyrow (46) und Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin (61) machten ihrem Unmut Luft. Im November reichte es dann auch Kremlchef Wladimir Putin – und der damalige Generaloberst Lapin wurde geschasst.
Doch schon im Januar feierte der ehemalige Stabschef der russischen Armee in Syrien sein Comeback – als Stabschef der Bodentruppen in der Ukraine. Der Kreml erklärte die Entscheidung damals mit seinen «herausragenden Verdiensten» bei der «Entmilitarisierung» der Ukraine. Die Enthüllung von Lapins katastrophaler Bilanz entlarvt nun allerdings eine weitere billige Lüge des Kremls.