Das Video ist nur 40 Sekunden lang. Dennoch wird darin klar, wie besorgt die Russen über die Aussicht auf eine mögliche ukrainische Gegenoffensive sind. In der Aufnahme ist der russische Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin (61) zu sehen, der die aktuelle Situation einschätzt.
«Was die Lage in der Ukraine angeht, so gehen die Ukrainer nach unseren verschiedenen Quellen vorläufig in die Offensive. Sie beginnen diese Offensive noch nicht – sie warten darauf, dass der Boden vollständig austrocknet, vielleicht warten sie auch auf zusätzliches Material: Raketen, gepanzerte Fahrzeuge oder etwas anderes», sagt er mit ernster Miene – und ergänzt: «Es spielt keine Rolle, worauf sie warten.»
Pentagon-Leak sorgt für Wirbel
Die Ukraine habe etwa 200'000, einigen Quellen zufolge sogar bis zu 400'000 Mann, aufgestellt. «Das darf nicht unterschätzt werden», sagt Prigoschin deutlich.
Dass die ukrainische Gegenoffensive bevorsteht, ist gemäss Analysen auf dem Schlachtfeld zu spüren. Wann und wo die Ukrainer zuschlagen werden, ist unklar. Daran habe auch das Datenleck von 50 geheimen US-Dokumenten nichts geändert, bekräftigte der Sekretär des nationalen Sicherheitsrats, Olexij Danilow (60).
Er widersprach Berichten, wonach die Pläne wegen der Leaks geändert wurden. «Wenn jemand glaubt, dass wir nur eine Option haben, dann entspricht das nicht der Realität», sagte er im ARD-Interview. Sein Chef, der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (45), hat allerdings eingeräumt, dass die Pläne der ukrainischen Armee nach dem Leak teilweise verändert wurden.