Tommy Fisher hat in Texas selber fast fünf Kilometer gebaut
Trump-Fan will seine private Mauer loswerden

Aus Begeisterung über Trumps Wahl 2016 hat Unternehmer Tommy Fisher an der Grenze zu Mexiko eine private Mauer gebaut. Trump dankte es ihm mit Milliarden-Aufträgen. Nun will Fisher das Bauwerk loswerden.
Publiziert: 28.07.2021 um 16:43 Uhr
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Aktualisiert: 29.07.2021 um 06:21 Uhr
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Tommy Fischer (links) posiert mit Sicherheitsbeamten und dem Texas-Abgeordneten Louie Gohmert (rechts) 2019 vor einer selber finanzierten und gebauten Mauer.
Foto: imago images/ZUMA Wire

Tommy Fisher (51) aus North Dakota ist ein grosser Trump-Fan. So gross, dass er an der Grenze zu Mexiko sogar selber eine private Mauer gebaut hat. Die knapp fünf Kilometer lange und 5,5 Meter hohe Mauer besteht aus 15’000 Stahlpfosten im Abstand von 13 Zentimetern und verläuft entlang des Rio Grande im Bundesstaat Texas.

Als Donald Trump (75) 2016 zum Präsidenten der USA gewählt wurde, hat Fischer mit der Bewilligung aus Washington mit dem Bau begonnen. 2020 war der «Lamborghini der Mauern», wie er sie liebevoll nennt, beendet. Fisher sagt gegenüber bloomberg.com: «Ich dachte, das würde wirklich Spass machen. Dies wäre ein Projekt, an das man sich erinnern würde, so wie der Hoover-Staudamm.»

20 Mal teurer als geplant

Für die Mauer investierte Fisher insgesamt 30 Millionen Dollar – 20 Mal mehr, als er berechnet hatte. Die Organisation «We Build The Wall» unterstützte ihn mit insgesamt 8,4 Millionen Dollar.

Fisher musste viel Kritik einstecken. Einige bemängelten, die Mauer sei zu nahe am Fluss gebaut und könne die Überschwemmungsgefahr erhöhen. Das National Butterfly Center kritisierte, dass der Fluss gestört werde, und verklagte Fishers Organisation.

Gute Gegengeschäfte

Nun will Fisher, der auch in New Mexiko rund 800 Meter Grenzbefestigung auf eigene Rechnung gebaut hat, seine Mauer loswerden. Er ist auf der Suche nach einem Käufer, der das Bauwerk für 30 Millionen Dollar übernimmt. Natürlich hofft er auf einen Zuschlag der Regierung im Weissen Haus. Unter Trumps Nachfolger Joe Biden (78) setzt die aber mehr auf Grenzöffnung denn Abschottung.

Doch Fisher hat keine Eile. Obwohl schlecht gebaut, hat die Mauer seiner Firma Fisher Industries, die sonst im Bau von Dämmen und Autobahnen tätig ist, schon gutes Geld in die Kasse gespült. Aus Sympathie hat Trump nämlich Fisher Aufträge für den staatlichen Mauerbau in der Höhe von über zwei Milliarden erteilt.

Unter Trump wurden 727 Kilometer Grenzbefestigung neu errichtet oder teilweise erneuert. Der Bau der Mauer gehörte zu seinen Wahlversprechungen 2016. Als Joe Biden am 20. Januar 2020 ins Weisse Haus einzog, liess er als Erstes den Bau der Mauer stoppen. (gf)

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