Auf Instagram spricht die deutsche Klima-Aktivistin Luisa Neubauer (26) davon, eine Pipeline in die Luft jagen zu wollen. Die Terror-Drohung war allerdings nur ein Witz, wie es scheint. «Wir denken darüber nach, eine Pipeline in die Luft zu jagen», schreibt Neubauer zu einem Clip, den sie anlässlich des Copenhagen Democracy Summit postete. Im Video fängt sie den Satz zwar an, spricht ihn jedoch nicht zu Ende.
Im kurzen Clip zeigt sich Neubauer gut gelaunt und schmunzelnd. Bei der Pipeline, die der Klima-Aktivistin ein Dorn im Auge ist, handelt es sich offenbar um die Ostafrikanische Rohöl-Pipeline (EACOP). Die Anlage soll ab 2025 Uganda mit Tansania verbinden.
Befürworter des Projekts erwarten, dass die Armut in den beiden Staaten dadurch entscheidend gelindert wird. Kritiker wie Neubauer bemängeln, die Inbetriebnahme der Pipeline verschärfe die Klimakrise.
Anspielung auf radikales Buch
Neubauers augenscheinlicher Scherz soll offenbar an das Buch «How to blow up a pipeline» («So jagt man eine Pipeline in die Luft») des radikalen schwedischen Klima-Aktivisten Andreas Malm (45) erinnern. Darin wird zu Sachbeschädigungen und Sabotagen an Industrieanlagen aufgerufen, um gegen den Klimawandel vorzugehen. Beschädigungen von SUVs und Kohleminen etwa hält Malm für gerechtfertigt.
Wendet sich die Klimajugend von ihrer gewaltlosen Strategie ab, hin zu radikaleren Vorgehensweisen? Auf Anfrage von «Bild» will sich Neubauer zum augenscheinlichen Terror-Scherz nicht äussern. Zur geplanten Mega-Pipeline in Afrika sagt sie jedoch, «das EACOP-Projekt allein würde fast eine halbe Gigatonne CO2 produzieren». Daher arbeite man seit Monaten zusammen mit «Aktivist:innen aus der Region, also Uganda und Tansania, und auch mit vielen Menschen aus Frankreich gegen die Pipeline, die der französische Konzern Total bauen möchte».
Auch mit der französischen Regierung sei die Klimabewegung in Kontakt, mit möglichen Investoren und Versicherern der Pipeline. Zudem mobilisiere sie über soziale Netzwerke, «damit diese Klimakiller-Pipeline niemals gebaut, sondern endlich abgeblasen wird». (noo)