Rebellen stürmen Assad-Villa
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In Aleppo:Rebellen durchsuchen Assad-Villa

Syrien-Diktator besitzt Luxusimmobilien in Moskau
Assad vor dem Sturz – flieht er zu Putin?

Während der Rebellenangriffe weilte Assad in Moskau. Bereitet er schon seine Flucht vor? Blick zeigt auf, was dem syrischen Herrscher definitiv das Genick brechen könnte und wie schön er es sich schon in Moskau eingerichtet hat.
Publiziert: 00:38 Uhr
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Aktualisiert: 08:39 Uhr
Brachte er sie nach Moskau zur Behandlung? Assads Frau Asma leidet an Leukämie.
Foto: AFP
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Guido FelderAusland-Redaktor

Der Krieg in Syrien ist zurück. In nur zwei Tagen haben Dschihadisten die syrische Millionenstadt Aleppo unter ihre Kontrolle gebracht, wo sie auch die Villa des Herrschers Bashar al-Assad (59) gestürmt haben sollen. Es ist eine Schlappe für den Machthaber und seine Verbündeten Russland und Iran, die die islamistischen Rebellen nicht aufhalten konnten.

Assad weilte zu Beginn des Aufstandes in Moskau, wo seine Familie mehrere Luxus-Appartements besitzt. Bereitet der syrische Machthaber seine Flucht vor?

Auf ein Exil in Moskau wäre Assad jedenfalls vorbereitet. Gemäss einem Bericht der «Financial Times» hatte der Assad-Clan wegen der westlichen Sanktionen zwischen 2013 und 2019 mindestens 19 Appartements im luxuriösen Wohnkomplex Moskau City gekauft. Der Wert der Immobilien in drei bis zu 374 Meter hohen Türmen wird auf rund 40 Millionen Dollar geschätzt.

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In Moskau haben sich die Assads mehrere Wohnungen in der Überbauung Moskau City gekauft.
Foto: AP

Noch ist es nicht so weit. Nach seinem Moskau-Aufenthalt ist Assad am Sonntagabend wieder nach Damaskus zurückgekehrt. Möglicherweise hat er dieses Mal die russische Hauptstadt besucht, um seine an Leukämie erkrankte Frau Asma (49) behandeln zu lassen.

Wie Assad stürzen könnte

Tatsache ist aber: Der Rebellen-Vorstoss hat Assad ins Wanken gebracht. Reinhard Schulze (71), bis 2023 Leiter des Forums Islam und Naher Osten an der Uni Bern, sagt zu Blick: «Zwar sieht es derzeit danach aus, dass das Regime über weitere Teile des Landes die Kontrolle verliert und sich im Süden eine neue Front bildet.» Dennoch glaubt Schulze nicht, dass Assad alleine wegen der Rebellenangriffe kippt. «Das Regime verfügt im Westen des Landes, im Alawitengebiet, über eine sehr starke Hausmacht.»

Allerdings könnten andere Gründe zu einem Sturz führen. Schulze zählt auf:

  • Putsch der Garde oder anderer Systemtruppen mit dem Ziel, die militärische Ordnung zu wahren.

  • Druck der vier grossen Assad-Familien, damit sie ihre Macht und Privilegien nicht verlieren.

  • Druck vom Kreml, falls die russischen Interessen gefährdet würden.

Schlappe für Putin

Für Putin ist der Erfolg der Rebellen nicht nur eine Pleite, sondern kommt wegen des Ukraine-Krieges auch zu einem für ihn dummen Zeitpunkt. Daniel Rakov vom Jerusalem Institute for Strategy & Security erklärt auf X: «Während Moskau versucht, die Ukraine durch intensive Luft- und Bodenoffensiven zu schwächen und den Westen einzuschüchtern, untergräbt der Verlust Aleppos das Image Russlands als Grossmacht.» So stehe die Fähigkeit infrage, «ausserhalb des postsowjetischen Raums Stärke zu zeigen und Klientenregimes zu schützen».

Als Reaktion auf die Schlappe hat der Kreml den bisherigen russischen Befehlshaber General Sergey Kisel zurückgepfiffen und ihn durch Generaloberst Aleksandr Chaiko ersetzt.

Flüchtlingswelle in Europa verhindern

Das Aufflammen der Kämpfe in Syrien könnte wegen Fluchtbewegungen auch Auswirkungen auch auf Europa haben. Der syrische, von der BBC ausgezeichnete Journalist Mustafa al-Ali (33), sagt gegenüber Blick: «Es werden sehr viele Menschen das Land verlassen.»

Szenen wie zur Zeit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel (70), als eine Million Flüchtlinge nach Europa strömten, soll es allerdings nicht mehr geben. Politiker von Merkels Partei wollen das diesmal verhindern. Alexander Throm (56), innenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sagte: «Sollten sich Fluchtbewegungen aufgrund des Vorrückens dschihadistischer Gruppierungen in Nordsyrien ergeben, so haben diese innerhalb sicherer Bereiche des Landes oder in Nachbarstaaten zu erfolgen.»

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