Auf einen Blick
- Pilot sperrt Copilotin während Toilettenpause aus
- Untersuchung durch Civil Aviation Authority eingeleitet
- Kabinenpersonal musste Kapitän zur Rückkehr der Copilotin überreden
Zunächst sah es nach einem gewöhnlichen Flug nach Colombo aus, als die Maschine von Sri Lankan Airlines am 21. September in Sydney abhob. Doch in der Luft eskalierte ein Streit zwischen Pilot und seiner Co-Pilotin. Der Grund: eine Pipi-Pause!
Die Co-Pilotin musste während des Fluges auf die Toilette und verliess dafür das Cockpit. Sehr zum Ärger des Piloten, der gefordert hatte, dass jemand von der Besatzung ihren Platz einnimmt. Seine Reaktion: Er verriegelte die Türe. Zur Strafe durfte die Co-Pilotin nicht mehr ins Cockpit, wie ein Insider gegenüber der Nachrichtenagentur AFP berichtet.
Das Kabinenpersonal musste den Kapitän schliesslich überreden, seiner Co-Pilotin die Türe zu öffnen. Nach dem Zwischenfall landete Flug UL607 ohne weitere Probleme. Doch für die Frau war die Sache nicht vorbei und vergessen. Sie reichte Beschwerde ein.
Airline hat mit Turbulenzen zu kämpfen
Jetzt ermittelt die sirlankische Luftfahrtbehörde Civil Aviation Authority (CAA). Bis zum Abschluss muss der Pilot am Boden bleiben. Flugverbot! «Die Fluggesellschaft kooperiert uneingeschränkt mit den zuständigen Behörden und dem Kapitän wurde bis zum Abschluss der Untersuchung ein Flugverbot erteilt», sagte Sri Lankan Airlines in einer Erklärung.
Die staatliche Airline hat gerade ohnehin mit Turbulenzen zu kämpfen. Es fehlt an Geld und Personal. Kein Wunder: Sri Lankas Wirtschaft war 2022 um 7,8 Prozent geschrumpft, die Auslandsschulden des Landes wuchsen auf 46 Milliarden Dollar (39 Milliarden Franken). Im Juni 2024 erzielte die damalige Regierung eine Vereinbarung mit ihren bilateralen Kreditgebern zur Restrukturierung der Kredite im Umfang von sechs Milliarden Dollar.