Sorge um inhaftierte Maria Kolesnikowa
Belarussische Oppositionelle auf Intensivstation

Die zu einer langen Haftstrafe verurteilte belarussische Oppositionelle Maria Kolesnikowa ist nach Angaben eines anderen inhaftierten Politikers auf die Intensivstation gebracht worden.
Publiziert: 29.11.2022 um 19:32 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2022 um 19:39 Uhr
Maria Kolesnikowa bei einer Anhörung vor einem Gericht in Minsk.
Foto: keystone-sda.ch

Die inhaftierte belarussische Regimekritikerin Maria Kolesnikowa (40) wurde auf die Intensivstation eines Krankenhauses eingeliefert. Das teilt der Pressedienst des ebenfalls inhaftierten Oppositionellen Viktor Babaryko mit, für den Kolesnikowa gearbeitet hatte.

Kolesnikowa sei am Montag operiert worden, heisst es. «Sie ist gegenwärtig in einem stabilen, ernsten Zustand, bei Besserung.» Weitere Details werden nicht genannt. Offizielle Erklärungen zu dem Ereignis gibt es nicht.

Nach Protesten verhaftet

Kolesnikowa gilt zusammen mit Maria Tichanowskaja als Galionsfigur der belarussischen Opposition gegen Langzeit-Machthaber Alexander Lukaschenko. Die beiden führten 2020 die landesweiten Proteste gegen die umstrittene Präsidentenwahl an, bei der sich Lukaschenko zum Sieger erklärt hatte. Lukaschenko liess Polizei und Justiz hart gegen die Demonstranten vorgehen.

Tichanowskaja ging nach Litauen ins Exil. Kolesnikowa wurde dagegen verhaftet und wegen Verschwörung zum Umsturz zu elf Jahren Gefängnis verurteilt.

Babariko, der 2020 als aussichtsreicher Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen galt, wurde noch vor der Abstimmung mit diversen Anklagen überzogen und schliesslich im Vorjahr wegen Bestechung, Steuerhinterziehung und Geldwäsche zu 14 Jahren Haft verurteilt. Die Prozesse gelten als politische Inszenierung. (SDA/noo)

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