Eigentlich müssen sie in den Knast. Doch Richard A.* (43) und seine Frau Marietta T.* (37) sind auf der Flucht. Das Paar aus Kalifornien ist für einen Mega-Betrug in den USA verantwortlich. Sie haben sich 21 Millionen Dollar an Corona-Hilfsgeldern erschlichen.
Das Duo wurde bereits im Juni der Verschwörung, des Bankbetrugs und der Geldwäscherei schuldig gesprochen. Doch noch vor der Urteilsverkündung hatten sie es offenbar geschafft, ihre Peilsender zu durchtrennen und zu fliehen.
Nun wurde das Strafmass in ihrer Abwesenheit verkündet. Er muss für 17 und sie für 6 Jahre hinter Gitter. Auch der Bruder von Richard A., Artur A.* (41), wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.
Identitäten von Toten missbraucht
Die drei hatten mit gefälschten und gestohlenen Identitäten sowie falschen Steuerdokumenten und Gehaltsabrechnungen hantiert, um an die Gelder zu kommen.
Einige dieser geklauten Identitäten gehörten offenbar verstorbenen oder älteren Personen sowie ausländischen Austauschstudenten, die kurzzeitig in den USA waren, berichtet der Sender KTLA.
Die Gelder wurden dann als Anzahlungen für Luxushäuser in und um Los Angeles verwendet. Die Betrüger hatten sich auch teuren Schmuck, Luxusuhren, Designer-Handtaschen, Kleider und eine Harley Davidson gekauft.
«Kaltherzig und ohne Rücksicht auf Gesetz»
Während der Urteilsverkündung sagte der Richter, er könne sich nicht an einen Betrug erinnern, der auf solch «gefühllose, vorsätzliche Weise und ohne jegliche Rücksicht auf das Gesetz» durchgeführt worden sei. Der 43-Jährige sei ein «kaltherziger Betrüger» und jemand, der «Betrug als eine Leistung ansieht».
Das FBI hat nun eine Belohnung in Höhe von 20'000 Dollar für Hinweise ausgesetzt, die zur Festnahme von A. und T. führen. Es schreibt: «Das FBI ermittelt aktiv nach dem Aufenthaltsort der Flüchtigen und wird sie so lange verfolgen, bis sie in Gewahrsam genommen werden, um für ihre Verbrechen zu bezahlen.» (man)
* Namen bekannt