In einer Rede vom Montag beschuldigte Kreml-Chef Wladimir Putin (69) den Westen, ein Komplott zur Zerstörung und Spaltung von Russland zu planen. Er behauptete, dass die russische Spionagebehörde Federal Security Service (FSB) ein Attentat auf einen berühmten russischen TV-Moderator vereitelt habe. «Sie sind zum Terror übergegangen – zur Vorbereitung der Ermordung unserer Journalisten», sagte er über die Ukrainer.
Nach Angaben von Alexander Bortnikov, dem Chef der russischen Spionagebehörde, hätten sechs neonationalistische russische Bürger auf Befehl des ukrainischen Sicherheitsdienstes (SBU) geplant, den russischen TV-Moderator und Chef-Propagandisten Wladimir Solowjow (58) zu töten. Die Nachrichtenagentur Interfax teilte mit, dass die Mitglieder der neonationalistischen Gruppe von russischen Behörden festgenommen worden seien.
Der ukrainische Sicherheitsdienst wies den Vorwurf des geplanten Attentats zurück, wie «Sky News» berichtet. «Der Sicherheitsdienst hat keine Pläne, Solowjow zu ermorden», hiess es in einer Erklärung. Die Behauptung sei eine von Moskau erfundene Fantasie.
Verwechselten Agenten Sims-Videospiel mit SIM-Karten?
Die russische Spionagebehörde behauptete, bei der Festnahme der neonationalistischen Mitgliedern unter anderem einen improvisierten Sprengsatz, gefälschte ukrainische Pässe sowie verschiedene Munition sichergestellt zu haben.
Auf einem Video, das von der russischen Nachrichtenagentur RIA vom angeblichen Ort der Festnahme veröffentlicht wurde, sind ein T-Shirt mit einem Hakenkreuz und drei Sims-Videospiele zu sehen.
Auf Twitter machen sich die User nun über diese offensichtliche False Flag Operation lustig. Ein Twitter-Nutzer vermutet, dass die Russen SIM-Karten mit Sims-Videospielen verwechselt hätten: «Ich glaube wirklich, dass es sich um einen dummen Spionage-Beamten handelt, dem gesagt wurde, er solle drei SIM-Karten besorgen.»
Weiter ist auf den Aufnahmen eine Neonazi-Inschrift auf einem Buch zu sehen. Unterschrieben wurde die Notiz mit: «Unleserliche Unterschrift». Ganz so als hätte der Fälscher die Aufgabe gehabt, eine unleserliche Unterschrift darunter zu setzen – und den Befehl wörtlich genommen.
Was ein Beweis für das geplante Attentat sein soll, dürfte vielmehr die Annahme bestätigen, dass die ganze Aktion von Russland inszeniert wurde, um den Krieg gegen die Ukraine zu rechtfertigen. (gin)