«Ich nahm es in Kauf, dass meine Tochter verletzt wird.»
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Vater rettet seine Tochter:«Ich nahm es in Kauf, dass meine Tochter verletzt wird.»

Wurde von ihrem Vater über Flughafenmauer in Kabul gereicht
Die Geschichte von Baby Liya

Es ist ein Bild, das die Welt schockiert: Ein verzweifelter Mann übergibt sein Baby einem US-Soldaten am Flughafen von Kabul. Jetzt sprechen die Eltern des Kindes, denn die Familie ist in Sicherheit – gemeinsam.
Publiziert: 07.10.2021 um 05:03 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2021 um 13:16 Uhr
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Baby Liya war erst 16 Tage alt, als das Foto entstand, das um die Welt ging. Ihr Vater gab sie am Flughafen von Kabul in die Hände eines US-Soldaten.
Foto: keystone-sda.ch

Wie gross muss die Verzweiflung eines Vaters sein, das eigene Baby über einen Stacheldrahtzaun ins Ungewisse zu geben? Am 19. August ging ein Bild um die Welt. Es zeigt Hameed, wie er seine erst 16 Tage alte Tochter einem US-Soldaten am Flughafen von Kabul (Afghanistan) in die Hand drückt. Niemand wusste, was aus dem Baby oder seinen Eltern geworden ist. Bis jetzt.

Die Familie spricht mit US-Medien über die Verzweiflungstat. Denn mittlerweile sind sie in Sicherheit. Mutter, Vater und Baby Liya konnten in die Vereinigten Staaten flüchten. Gemeinsam lebt die Familie jetzt im Bundesstaat Arizona.

Vater arbeitete für US-Militär

Der Tag an dem Hameed sein Baby über die Flughafen-Mauer reicht, ist der Tag, an dem er das Kind das erste Mal halten kann. Das berichtet er im Interview mit «Azfamily». Hameed arbeitete als Linguist und Kulturberater für US-Militärbeamte in Kabul. Den gesamten August über lebte Hameed laut seiner Aussage auf dem Flughafen in Kabul, durfte den Sicherheitsbereich nicht verlassen.

Sein neugeborenes Baby konnte er nicht sehen oder halten. Mitte August wusste er, dass seine Familie aus ihrem Haus vor den Taliban fliehen musste. Er erklärt: «Wir bekamen Informationen, dass Menschen getötet wurden oder verschwanden. Durch meine Zugehörigkeit zum US-Militär wusste ich, dass mein Haus das nächste sein würde. Es war nicht die Frage ‹ob›, sondern ‹wann›.»

Die Geschichte von Baby Liya
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Über Flughafenmauer gereicht:Die Geschichte hinter Baby Liyas Rettung

Marine, der Baby nahm, kannte ihn nicht

Seine Frau macht sich am 19. August auf den Weg zum Flughafen. Hameed kann vom Sicherheitsbereich aus sehen, wie sie sich mit dem Baby den Weg zu einem Tor am Flughafen kämpft. Doch sie schafft es nicht allein. Also habe er einen einen Marine gebeten, sein Baby über die Mauer reichen zu dürfen.

Der US-Soldat stimmt zu. Hameed übergab Liya einem Soldaten, den er nicht kannte. «An diesem Tag übergab ich mein Baby einem völlig Fremden. Das Einzige, worauf ich vertraute, war, dass er ein Marine war und dass meine Tochter in Sicherheit sein würde», sagte er.

Familie noch am Tag der Übergabe zusammengeführt

Hameed darf zurück auf das Flughafengelände, kämpft weiter darum, dass auch seine Frau durchgelassen wird. Stunden später kann er seine Frau wieder in die Arme schliessen.

Die Familie hat Glück. Noch am Tag der Mauer-Übergabe wurden alle drei zusammen mit anderen Evakuierten in ein Evakuierungsflugzeug gesetzt, das die Taliban-Hölle verliess. (euc)


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