Sie wählte den Notruf – aber Rettungskräfte suchen am falschen Ort
Amanda (†26) lag einen Monat lang tot in der Wüste

Eine US-Amerikanerin verirrt sich in der Wüste und stirbt. Trotz Notruf wird sie erst einen Monat später gefunden – weil die Rettungskräfte am falschen Ort suchten.
Publiziert: 04.04.2024 um 14:48 Uhr
|
Aktualisiert: 12.04.2024 um 15:37 Uhr
1/6
Amanda Nenigars Leiche wurde erst einen Monat nach ihrem Verschwinden gefunden.
Foto: Blythe Police Department

«Ich glaube, ich bin am Steuer eingeschlafen», sagt Amanda Nenigar (†26) ins Telefon, als sie den Notruf kontaktiert. Die US-Amerikanerin hatte sich auf dem Weg nach Palm Springs verirrt. In der Wüste zwischen den Bundesstaaten Arizona und Kalifornien war sie von der Strasse abgekommen. Fast eine Stunde dauert der Anruf mit der Notrufzentrale. Darin versucht die junge Frau gemeinsam mit dem Disponenten verzweifelt ihren Standort zu bestimmen.

Nenigar bekommt es mit der Angst zu tun. «Werdet ihr mich finden?», fragt sie. Es sollten ihre letzten Worte sein. Gefunden wird sie erst einen Monat später: Nackt unter einem Baum, ihre Kleidung um sich herum verstreut, tot. Die Ermittler gehen gemäss «Los Angeles Times» davon aus, dass sich Nenigar selbst auszog, als die Wüstenhitze sie überwältigte. 

Behörden suchten falsches Gebiet ab

Besonders tragisch: Nach ihrem Verschwinden lief eine aufwendige Suchaktion. Flugzeuge mit Nachtsichtgeräten, Drohnen, Geländefahrzeuge und Reiter auf Pferden durchkämmten das Gebiet. Ohne Erfolg. Denn: Offenbar suchten die Rettungskräfte am falschen Ort. Nenigars Notruf war im falschen Bundesstaat gelandet – kilometerweit von ihrem eigentlichen Standort entfernt. Erst später wurde auch im richtigen Gebiet, im Bundesstaat Arizona, gesucht. Die Verzögerung kostete Nenigar wohl ihr Leben. «Hätten wir diese Informationen viel früher erhalten, hätten wir sie wohl lebend gefunden und nach Hause bringen können», sagt der zuständige Sheriff William Ponce gegenüber der «LA Times».

Amanda Nenigars Familie macht das Vorgehen der Behörden fassungslos. «Ich verstehe nicht, wie sie sie nicht finden konnten. Ich stehe immer noch unter Schock, bin wie betäubt, verärgert und wütend», sagt Schwester Marissa Nenigar den US-Medien. Amanda Nenigar hinterlässt zwei Töchter (8 und 1 Jahr alt).

Fehler gefunden? Jetzt melden