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Vergiftet? Putins Top-Propagandistin tot aufgefunden

Die russische Top-Propagandistin Zoya Konowalowa ist tot. Sie wurde offenbar vergiftet – und reiht sich damit in eine lange Schlange mysteröser Todesfälle ein.
Publiziert: 08.01.2024 um 14:26 Uhr
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Aktualisiert: 08.01.2024 um 14:57 Uhr
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Zoya Konowalowa ist tot.
Foto: X / GlasnostGone
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Sven ZieglerRedaktor News

Schon wieder erschüttert ein mysteriöser Todesfall Russlands Elite. Nachdem bereits in den vergangenen Monaten zahlreiche Persönlichkeiten gestorben waren, ist nun auch Zoya Konowalowa (†48) tot. Die Chefredaktorin der staatlichen TV- und Radiogesellschaft Kuban wurde an der Seite ihres toten Ex-Mannes (†52) gefunden, teilten die Behörden mit.

Die Leichen der beiden Personen seien am 5. Januar in einem Haus in Krasnodar entdeckt worden. Sichtbare Verletzungen hätte keine der Leichen aufgewiesen, berichtet die Nachrichtenagentur Ria.

Gigantische Propaganda-Maschine

Gemäss einem Bericht ihres Arbeitgebers sollen Konowalowa und ihr Ex-Mann vergiftet worden sein. «Die vorläufige Todesursache ist Vergiftung durch eine unbekannte Substanz», heisst es in dem Bericht. Die Behörden bestätigten diese Recherchen zunächst nicht. Auch ist unklar, wer für die Vergiftung verantwortlich sein könnte.

Konowalowa und ihr Ex-Mann hinterlassen einen erwachsenen Sohn und eine Tochter (15).

Die Kuban-Gesellschaft gehört zum WGTRK-Konzern. Unter der Dachmarke vereinigt der Kreml 89 regionale Fernseh- und Radiostationen. Die WGTRK gilt als gigantische Propaganda-Maschine im Imperium von Wladimir Putin (71). Zu dem Konzern gehört unter anderem der TV-Sender «Rossija 1».

In den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu mysteriösen Todesfällen innerhalb der russischen Elite. Multimillionär und Putin-Freund Anton Tscherepennikow (†40) starb im Juli in seinem Büro. Einen Tag zuvor wurde der milliardenschwere Oligarch Igor Kudrjakow (†64) tot in seiner Moskauer Wohnung aufgefunden.

Auffällig sind innerhalb dieser Todesserie Stürze aus Häusern. Im Juni stürzte eine russische Bank-Chefin (†28) in Moskau aus dem Fenster und starb. Bereits im Februar kam Marina Yankina (†58), eine hochrangige Mitarbeiterin des Verteidigungsministeriums, auf dieselbe Art ums Leben.


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