Im US-Bundesstaat Missouri ist ein verurteilter Doppelmörder per Giftspritze hingerichtet worden. Der 52-jährige Brian Dorsey wurde am Dienstagabend (Ortszeit) von den Behörden für tot erklärt. Er war wegen des Mordes an seiner Cousine und deren Ehemann im Jahr 2006 zum Tode verurteilt worden. Versuche seiner Anwälte, die Hinrichtung per Gerichtsbeschluss aussetzen zu lassen, waren gescheitert.
Dorsey hatte sich schuldig bekannt, seine damals 25-jährige Cousine und ihren 28-jährigen Ehemann in ihrem Haus in New Bloomfield in Missouri mit einer Schrotflinte erschossen zu haben. Sie hatten ihn eine Nacht bei sich aufgenommen, um ihn vor Drogendealern zu schützen, die von Dorsey Schulden eintreiben wollten. Zur Zeit des Mordes befand sich auch die vierjährige Tochter des Paares in dem Haus.
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Gnadengesuch sollte Hinrichtung stoppen
In einer Petition an den Obersten Gerichtshof der USA hatten Dorseys Anwälte um eine Aussetzung des Todesurteils gebeten. Ihr Mandant habe die Tat während einer durch Drogen verursachten Psychose begangen und sei durch den jahrelangen Aufenthalt im Todestrakt «vollständig rehabilitiert». Zu den Unterstützern eines Gnadengesuchs gehörten katholische Bischöfe aus Missouri sowie 70 Justizvollzugsbeamte aus dem Gefängnis, in dem Dorsey seit 17 Jahren inhaftiert war.
Auch ein ehemaliger Richter am Obersten Gerichtshof von Missouri, mehrere republikanische Abgeordnete und fünf der Geschworenen, die für Dorseys Todesurteil gestimmt hatten, hatten sich für seine Begnadigung eingesetzt.
Dorseys Hinrichtung ist bereits die fünfte in diesem Jahr in den USA. In den Bundesstaaten Georgia, Oklahoma und Texas wurden zum Tode verurteilte Häftlinge ebenfalls per Giftspritze hingerichtet. Im Bundesstaat Alabama wurde Ende Januar als Hinrichtungsmethode erstmals Stickstoffgas verwendet. (AFP)