Prominente Muslima kämpft für Burka-Verbot in Kanada
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Vorbild Schweiz:Prominente Muslima kämpft für Burka-Verbot in Kanada

Schweiz als Vorbild
Prominente Muslima kämpft für Burka-Verbot in Kanada

Das Schweizer Ergebnis gibt ihr Auftrieb: Die Frau eines berühmten Polit-Gefangenen nimmt in Kanada den Kampf gegen die Verhüllung auf. Ensaf Haidar ist aus Saudi-Arabien geflüchtet, nachdem ihr Mann Raif zu Gefängnis und 1000 Peitschenhieben verurteilt worden war.
Publiziert: 11.03.2021 um 18:21 Uhr
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Aktualisiert: 31.03.2021 um 22:55 Uhr
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Nach der Festnahme ihres Mannes in Saudi-Arabien floh Ensaf Haidar nach Kanada.
Foto: Keystone
Guido Felder

Das Schweizer Verhüllungsverbot hat Strahlkraft bis nach Kanada. Nach der Abstimmung vom Sonntag beginnt nun auch quer über den Atlantik die Diskussion über ein Verbot von Burka und Nikab in der Öffentlichkeit.

Angeschoben wird die Debatte von Ensaf Haidar (35). Auf Twitter schreibt die nach Kanada geflohene Muslima nach der Abstimmung in der Schweiz: «Als ich in Saudi-Arabien lebte, war ich gezwungen, Burka und Nikab zu tragen. Wenn mich die Bürgerinnen und Bürger von Sherbrooke zu ihrer Abgeordneten nominieren, werde ich mich für ein Verbot der Burka in Kanada einsetzen.»

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Dazu postet sie einen Artikel der «Toronto Sun» mit dem Titel: «Die Schweizer haben die Burka verboten – wann wird Kanada folgen?» In einem Kommentar lobt die Zeitung den Abstimmungsentscheid und schreibt: «Vielleicht wird es Ensaf Haidar sein, die den Kampf anführt, um schuldbeladene Abgeordnete wachzurütteln, damit die Burka in Kanada verboten wird.»

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Haidar gehört zur sozialdemokratischen und separatistischen Partei Bloc Québécois. Sie hat angekündigt, für die nationalen Parlamentswahlen in zwei Jahren zu kandidieren.

1000 Peitschenhiebe für ihren Mann

Ausserdem ist sie die Frau des berühmten saudi-arabischen Regimekritikers und Bloggers Raif Badawi (37), der 2012 verhaftet und 2014 zu zehn Jahren Gefängnis und 1000 Peitschenhieben verurteilt worden war. Die erste Tranche von 50 Hieben kassierte er 2015. Die körperliche Bestrafung wurde anschliessend ausgesetzt, weil er dabei schwer verletzt worden war.

Badawi hatte sich in seinen Texten für liberale Werte eingesetzt. Die Anklage lautete auf «Beleidigung des Islams über elektronische Kanäle».

Nach der Verhaftung floh Ensaf Haidar mit ihren beiden Töchtern und ihrem Sohn nach Kanada und kämpft von da aus für die Freilassung ihres Ehemanns. Jeden Freitag demonstriert sie vor dem Rathaus von Sherbrooke. Ihre Familie in Saudi-Arabien hat mit ihr gebrochen. Raif Badawi und Ensaf Haidar hatten sich per Zufall kennengelernt, weil Badawi eine falsche Telefonnummer gewählt hatte und bei Haidar landete. Ihre Stimme entzückte ihn dermassen, dass sie sich heimlich trafen und 2002 heirateten.

Besuch und Auszeichnung in der Schweiz

Die Aktivistin ist für ihren Einsatz mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden – auch mit dem Schweizer Freidenkerpreis 2015. Bei der Entgegennahme des Preises traf sie sich mit Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga (60).

Mit der Flucht in den Westen hatte sich Ensaf Haidar ihres Gesichtsschleiers entledigt. Seit 2018 haben sie und die Kinder die kanadische Staatsbürgerschaft.

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Kampf gegen Islamismus

Schon bei ihrer Einbürgerung in Kanada hatte sich Ensaf Haidar zu einem Verhüllungsverbot in ihrer neuen Heimat geäussert. Gegenüber Global News sagte sie: «Als Flüchtling in Québec und Kanada habe ich das schnelle Wachstum islamistischer Gruppen bemerkt, welche Burka und Nikab für Mädchen und Frauen als politische Flagge zur Markierung des Dschihad-Territoriums vorschreiben.»

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