Schock in Österreich
Das ist über die Terror-Anschläge bei Swift-Konzerten bekannt

Ein 19-Jähriger plante eine Attacke auf eines der drei Taylor-Swift-Konzerte in Wien. Er und weitere Komplizen wurden verhaftet. Blick hält dich im Ticker auf dem Laufenden.
Publiziert: 08.08.2024 um 12:57 Uhr
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Aktualisiert: 08.08.2024 um 18:00 Uhr
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Megastar Taylor Swift sollte an drei Abenden in Wien auftreten.
Foto: AFP
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Angela RosserJournalistin News

Am Mittwochabend sagte der Veranstalter der Taylor-Swift-Konzerte in Wien alle drei geplanten Shows ab. Grund dafür ist eine akute Bedrohungslage. Der Veranstalter schreibt auf Instagram: «Aufgrund der Bestätigung durch Regierungsbeamte über einen geplanten Terroranschlag im Ernst-Happel-Stadion, haben wir keine andere Wahl, als die drei geplanten Shows zur Sicherheit aller abzusagen.» Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

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Wann sollten die Konzerte stattfinden?

An den Abenden vom 8., 9. und 10. August sollte Taylor Swift auf ihrer Eras-Tour vor Tausenden von Fans in Wien auftreten. Pro Show wurden rund 65'000 Fans erwartet. Ausserhalb der Arena wurde in der Fanzone mit weiteren 20'000 Fans gerechnet.

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Was ist zum Anschlag bekannt?

Noch vor der offiziellen Absage der Konzerte gaben die österreichischen Behörden bekannt, dass mehrere Personen verhaftet wurden. Einer von ihnen ist ein 19-jähriger österreichischer Staatsbürger, der den Treueschwur auf den IS abgelegt haben soll.

Wie «OE24» berichtet, planten die Verhafteten die Detonation einer Bombe beim Swift-Konzert. Sie wollten so viele Swifties wie möglich töten. Notfalls auch, indem sie mit einem Auto in die Menschenmenge gefahren wären oder ein Messerattentat ausgeführt hätten, wie Chatnachrichten offenbaren. «Sie wollten ein Blutbad anrichten», zitiert das Newsportal einen hochrangigen österreichischen Sicherheitsbeamten.

Inzwischen hat der 19-Jährige gestanden. Wie die österreichischen Sicherheitsbehörden am Donnerstag mitteilten, wollte der junge Mann einen Selbstmordanschlag auf eines der Konzerte der US-Popsängerin verüben. Bei dem mit Sprengstoff sowie Hieb- und Stichwaffen geplanten Angriff habe er vor dem Veranstaltungsort sich selbst und eine grosse Zahl an Menschen töten wollen.

«Sein Plan war, Personen ausserhalb des Stadions zu töten», sagte Geheimdienstchef Omar Haijawi-Pirchner bei einer Pressekonferenz. Eintrittskarten hätten er und ein zweiter festgenommener Verdächtiger nicht gehabt. Die Tat sei für Donnerstag- oder Freitagabend geplant gewesen. Die beiden Männer konnten aber am Mittwoch festgenommen werden, der Veranstalter sagte daraufhin alle Taylor-Swift-Konzerte in Wien ab.

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Was ist über die Täter bekannt?

Der 19-jährige Österreicher nordmazedonischer Herkunft wurde in Ternitz, einer Kleinstadt rund eine Stunde ausserhalb von Wien, festgenommen. Ein laut Medienberichten 17-Jähriger wurde am Nachmittag in Wien verhaftet. Ein weiterer 17-Jähriger wurde am Abend festgenommen.

Der 19-Jährige habe sich im Internet radikalisiert und vor wenigen Wochen einen Treueschwur auf die Spitze der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) abgelegt, sagte Ruf. Die Chemikalien soll der Verdächtige laut der «Kronen-Zeitung» bei seinem früheren Arbeitgeber gestohlen haben.

Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, kündigte der Beschuldigte seinen Job am 25. Juli und kündigte an, er habe «noch Grosses vor». «Von diesem Zeitpunkt an konzentrierte er sich auf die Vorbereitungen des Terroranschlags», so ein Polizeisprecher. So lud er etwa Bombenanleitungen im Internet herunter. Er ist geständig.

Der zweite Festgenommene (17) habe für eine Firma gearbeitet, die am Donnerstagabend im Stadion Dienstleistungen ausführen sollte, sagte Haijawi-Pirchner weiter. Der 17-Jährige verweigere die Aussage, bei ihm sei Material der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat sowie des Terrornetzwerks Al-Kaida gefunden worden.

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Wie kamen die Ermittler auf die Spur der Verdächtigen?

Wie die US-Medien CBS und ABC übereinstimmend berichten, sei der entscheidende Hinweis für die österreichische Polizei aus US-Geheimdienstkreisen gekommen. So sei auch Europol informiert worden. Die Ermittlungen um mögliche Hinterleute oder Komplizen laufen derweil auf Hochtouren.

Laut dem österreichischen «Kurier» verlautete aus Polizeikreisen, dass nach weiteren Verdächtigen gesucht wird. Wie «Bild» berichtet, wird europaweit nach ihnen gefahndet.

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Wen hatten die Attentäter im Visier?

Es wird vermutet, dass es die Attentäter nicht auf den Megastar selber, sondern auf die zahlreichen Fans von Taylor Swift abgesehen hatten. Der 19-Jährige wollte sich anscheinend vor dem Wiener Ernst-Happel-Stadion selbst in die Luft sprengen.

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Was sagt der Bundeskanzler zu den Terror-Plänen?

Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer (51) erklärte, die Situation sei «ernst» gewesen. Er schreibt auf X, vormals Twitter, dass die Absage der Konzerte «für alle Fans in Österreich eine herbe Enttäuschung» sei und die Bedrohung «frühzeitig erkannt, bekämpft und eine Tragödie verhindert werden» konnte.

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Wie geht es nun weiter?

Die Konzerte wurden ohne Verschiebedatum abgesagt. Das Geld für die Tickets werde automatisch zurückerstattet, verspricht der Konzertveranstalter.

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