Beran A. wollte Swifties mit Säure-Bombe töten
Beran A. (19) wollte Hunderte Fans der Pop-Sängerin Taylor Swift (34) offenbar mit einer Gift-Bombe verätzen. Das berichtet die «Kronen Zeitung». Die Sicherheitsbehörden sind aktuell davon überzeugt, den wohl schlimmsten Anschlag in Österreich aller Zeiten verhindert zu haben. Ein Insider wird deutlich: «Das wäre ein österreichisches 9/11 geworden.»
Im Elternhaus des mutmasslichen Terroristen wurden neben Messern, Macheten und hochexplosivem Sprengstoff auch hochgiftige Schwefelsäure und weitere toxische Flüssigkeiten gefunden. Ein herkömmlicher Sprengsatz reichte dem mutmasslichen IS-Anhänger offenbar nicht aus. Er plante womöglich eine noch viel gefährlichere Säure-Bombe hochgehen zu lassen.
Kehrtwende: Hauptverdächtiger Beran A. (19) bestreitet nun alle Vorwürfe
Im Fall der mutmasslichen Anschlagspläne auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien macht der Hauptverdächtige Beran A. nach seinem Geständnis eine Kehrtwende – und bestreitet nun alle Vorwürfe. Der 19-Jährige sei weder Anhänger des Islamischen Staats (IS), noch habe er ein Attentat auf die Fans des US-Superstars vorgehabt, bestätigte seine Anwältin gegenüber der Nachrichtenagentur APA einen Bericht der "Kronen Zeitung". Die Behörden hatten nach der Festnahme des jungen Mannes erklärt, er sei voll umfänglich geständig und brüste sich geradezu mit seinem Vorhaben. Nun sagte seine Anwältin, ihr Mandant habe nur «cool» sein wollen.
Den Sprengstoff habe er nach einem Tutorial hergestellt, auf das er im Internet gestossen sei. Er habe damit experimentiert und eine Bombe allenfalls im Wald ausprobieren wollen. Zu keinem Zeitpunkt habe er vorgehabt, Menschen zu töten. Dazu, dass der 19-Jährige Messer und andere Stichwaffen besass, sagte die Anwältin: «Die hat er auf Amazon bestellt, weil sie ihm gefallen haben.» Der 19-Jährige sei kein Terrorist, sondern «wie ein Kind. Unreif, ahnungslos».
Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der Verdächtige einen Treueschwur auf den IS abgelegt und seine Arbeit mit der Ankündigung, «er habe noch Grosses vor», jüngst gekündigt. Bei seiner Festnahme waren Messer, Macheten und Sprengstoff gefunden worden. Nach Angaben der Ermittler besass der Verdächtige auch ein Blaulicht mit Folgetonhorn. Damit habe er sich im Auto den Fans nähern und ein Blutbad anrichten wollen.
Beran A. wurde immer wieder gewalttätig gegenüber Mädchen
Wie «Profil» berichtet, fiel Beran A. an seiner Schule auf. Immer wieder soll er sich gegenüber Mädchen gewalttätig verhalten haben. Das berichten ehemalige Mitschülerinnen.
Vor vier Jahren soll er im Streit eine Gleichaltrige am Hals gepackt und gegen eine Wand gepresst haben. Ein Jahr später soll er weitere Mädchen belästigt und begrapscht haben. Ein Jahr musste A. zudem wiederholen. Zuletzt soll er sich «optisch stark verändert und isoliert» haben.
U-Haft für zwei Terrorverdächtige beantragt
Die Staatsanwaltschaft hat für die beiden festgenommenen Terrorverdächtigen mittlerweile Untersuchungshaft beantragt. Das Landgericht Wiener Neustadt will voraussichtlich am Nachmittag über eine Verhängung der U-Haft entscheiden.
Gegen die Verdächtigen wird wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und krimineller Organisation ermittelt. Ihnen werde Verbindung mit dem Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS) vorgeworfen sowie deren Ziele und Absichten vertreten zu haben, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der österreichischen Nachrichtenagentur APA.
Polizei nimmt weiteren Verdächtigen fest
Am Donnerstagabend hat die österreichische Polizei einen weiteren Tatverdächtigen festgenommen. Das erklärte Innenminister Gerhard Karner (56) am Freitag am Rande einer Pressekonferenz. Es handelt sich um einen Iraker (18). Er soll laut «Heute» aus dem Umfeld des Haupttäters stammen und konnte in Wien gefasst werden.
Der junge Mann soll mit Haupttäter Beran A. (19) in direktem Kontakt gestanden haben. In die Anschlagspläne soll er nicht involviert gewesen sein. Allerdings soll er am Dienstag einen Treueschwur auf den IS abgelegt haben.
Behörden ermitteln wegen IS-Mitgliedschaft gegen Verhaftete
Gegen die festgenommenen Terrorverdächtigen in Wien wird wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und krimineller Organisation ermittelt. Ihnen werde Verbindung mit dem Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS) vorgeworfen sowie deren Ziele und Absichten vertreten zu haben, sagt eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der österreichischen Nachrichtenagentur APA.
Die Pläne des 19-Jährigen seien fortgeschritten gewesen, heisst es. Bei ihm wurden am Mittwoch Anleitungen zum Bombenbauen sowie zwölfprozentiges Wasserstoffperoxid gefunden, aus dem zusammen mit anderen Chemikalien hochexplosiver Flüssigsprengstoff hergestellt werden kann. Sichergestellt wurden auch Zündmittel, Zündkabel und Zündvorrichtungen, Messer, Macheten und 21'000 Euro Falschgeld.
Der zweite Festgenommene (17) war als Bühnen- und Gerüstbauer im Stadion des Swift-Konzerts tätig. Dort wurde er auch festgenommen. Er ist mit dem 19-Jährigen befreundet.
Während der 19-Jährige nach Polizeiangaben bei der Vernehmung sagte, er wollte vor dem Stadion mit einem Sprengsatz sowie Hieb- und Stichwaffen möglichst viele Menschen töten, sagt der Anwalt des 17-Jährigen, der Teenager habe nichts mit Anschlagsplänen zu tun gehabt. Er habe nichts von der Radikalisierung seines Freundes mitbekommen, sagt Verteidiger Nikolas Rast der APA.
Nach weiteren Verdächtigen fahndet die Polizei nicht. Ein 15-Jähriger sei als Zeuge befragt und nicht festgenommen worden. Er soll den 19-Jährigen belastet haben.
Konzerte in London werden wie geplant stattfinden
Der Bürgermeister von London, Sadiq Khan, verkündet am Donnerstagnachmittag, dass die anstehenden Konzerte der «The Eras Tour» von Taylor Swift wie geplant stattfinden werden.
«Ich bin mir sicher, dass Wien seine eigenen Gründe hat, die Taylor-Swift-Konzerte abzusagen, wir werden weiter machen und eng mit der Polizei zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Taylor-Swift-Konzerte sicher in London stattfinden können.»
IS-Terrorzelle unmittelbar vor dem Konzert ausgehoben
Der Bundeskanzler bekräftigt, dass eine Absage absolut notwendig gewesen sei. «Eine IS-Terrorzelle wurde unmittelbar vor dem Konzert ausgehoben.» Es bestand eine hohe Bedrohungslage, deshalb habe man sich zu dem Absage-Schritt entschieden. «Ich unterstütze die Absage des Veranstalters vollumfänglich», so Nehammer.
Mit diesen Ausführungen schliesst der Österreicher die Medienkonferenz. Vielen Dank fürs Mitlesen.
Bundeskanzler spricht über Ermittlungen
Eine Journalistin fragt Nehammer, auf welchem Weg der konkrete Terror-Hinweis zu den österreichischen Ermittlern kam. Die Meldung sei aus dem Ausland gekommen, erklärt Nehammer. Dies sei nichts Ungewöhnliches. Auch Österreich habe seine Partner immer wieder über Entwicklungen im Bereich Terrorismus/Gefährdungen informiert. «Dies ist ein ständiger Prozess», so der Kanzler vor den Medien.
In Zukunft betrachte er es als unabdingbar, Polizei oder Geheimdiensten mehr Möglichkeiten einzuräumen, um solche Ereignisse abzuwenden und Gefahren weiterhin abzuwehren.
Als Sofortmassnahme berufe Österreich den Nationalen Sicherheitsrat ein.
Nehammer über Terror: «Islamisten wollen Hass zwischen den Menschen sehen»
Für den Bundeskanzler habe islamistischer Terror nur ein Ziel: «Er will Menschen zerstören, die Gesellschaft auseinandertreiben und Chaos schüren. Terroristen wollen die Demokratie demontieren.»
Deshalb sei es mehr denn je wichtiger, zusammenzustehen, einend zu wirken und die Wehrhaftigkeit der Demokratie zu stärken. «Wir müssen Menschen mitnehmen in den Debatten und Probleme ansprechen.»
Drei Personen sind unter Terrorverdacht in Österreich festgenommen worden. Ein 19-Jähriger habe unter anderem Anschläge bei den bevorstehenden Konzerten von Taylor Swift in Wien geplant, sagte Franz Ruf, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit im österreichischen Innenministerium. Am Abend sagte der Veranstalter aufgrund der Sicherheitslage alle Konzerte in Wien ab. In unserem Nachbarland gilt schon seit Längerem die Terrorwarnstufe 4, die zweithöchste des Landes.
Wie «OE24» berichtet, planten die Verhafteten die Detonation einer Bombe beim Swift-Konzert. Sie wollten so viele Swifties wie möglich töten. Notfalls auch, in dem sie mit einem Auto in die Menschenmenge gefahren wären oder ein Messerattentat ausgeführt hätten, wie Chatnachrichten offenbaren. «Sie wollten ein Blutbad anrichten», zitiert das Newsportal einen hochrangigen österreichischen Sicherheitsbeamten.
Der Hauptverdächtige plante offenbar, sich als Polizist auszugeben. Laut «Heute» fanden die Ermittler im Haus von Beran A. ein falsches Blaulicht und eine Sirene. «Sie wurden bereits testweise verwendet», sagte der österreichische Geheimdienstchef Omar Haijawi-Pirchner. Mit dem Auto wollte er zum Stadion fahren und dort durch die Menschenmenge rasen. Anschliessend wollte er aussteigen und mit Stichwaffen weitere Menschen töten. Dann sollte der tödliche Höhepunkt in Form der Explosion einer selbstgebastelten Bombe folgen.
Beim Österreicher nordmazedonischer Herkunft wurden chemische Substanzen sowie Hieb- und Stichwaffen sichergestellt. Der mutmassliche IS-Anhänger hatte bereits einen Sprengsatz fertiggestellt. «Es wurde Sprengstoff hergestellt», bestätigte die Polizei am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Ermittler hantierten bei der Durchsuchung von Räumen in Schutzanzügen.
Die Polizei hatte bei einer Razzia aus Sorge vor Sprengstoff vorsichtshalber Häuser und einen Teil eines Seniorenheims geräumt. Auch ein Bekennervideo wurde sichergestellt.
Das Magazin «Profil» meldet am Donnerstag, dass mittlerweile ein dritter Verdächtiger festgenommen wurde. Ausserdem berichtet der österreichische «Kurier» am Donnerstag, die Verdächtigen hätten angeblich Sicherheitspersonal rekrutiert, die bei der Umsetzung des Anschlags hätten behilflich sein sollen.
Chemikalien bei Arbeitgeber gestohlen
Der 19-Jährige habe sich im Internet radikalisiert und vor wenigen Wochen einen Treueschwur auf die Spitze der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) abgelegt, sagte Ruf. Die Chemikalien soll der Verdächtige laut der «Kronen-Zeitung» bei seinem früheren Arbeitgeber gestohlen haben. Wie «Heute» berichtet, liess der Hauptverdächtige auch ein Säurefass aus seiner früheren Firma mitgehen. Darin könnte sich mutmasslich Flusssäure, eine hochgiftige Flüssigkeit, befunden haben.
Der Mann wurde nach Polizeiangaben am Morgen in Ternitz 75 Kilometer südwestlich von Wien festgenommen. Ein Anwohner gegenüber «Heute»: «Er sah aus wie ein Islamist.»
Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, kündigte der Beschuldigte seinen Job am 25. Juli und gab an, er habe «noch Grosses vor». «Von diesem Zeitpunkt konzentrierte er sich auf die Vorbereitungen des Terroranschlags», so ein Polizeisprecher. So lud er etwa Bombenanleitungen im Internet herunter. Bei seinem umfangreichen Geständnis habe er gesagt, dass er die Absicht gehabt habe, «entweder heute oder morgen sich selbst und eine grosse Menschenmenge zu töten», sagte Omar Haijawi-Pirchner, der Leiter der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst im Bundesinnenministerium, am Donnerstag.
«Sein Plan war, Personen ausserhalb des Stadions zu töten», sagte Haijawi-Pirchner weiter. Eintrittskarten hätten er und ein zweiter festgenommener Verdächtiger nicht gehabt. Die Tat sei für Donnerstag- oder Freitagabend geplant gewesen.
Einzeltätertheorie verworfen
Beim zweiten Verhafteten handelt es sich um einen 17-Jährigen. Dieser habe in der Vergangenheit für ein Dienstleistungsunternehmen auf dem Stadiongelände gearbeitet. Am Abend wurde ein 15-Jähriger mit türkischen Wurzeln festgenommen. Dieser befindet sich ebenfalls weiter in Gewahrsam.
Die These, dass es sich womöglich um einen Einzeltäter handelte, hatten die Ermittler zu diesem Zeitpunkt bereits verworfen. Bei den beiden am Mittwoch festgenommenen Personen gebe es offenkundig die Bereitschaft, sich zu töten, so Franz Ruf, Generaldirektor für öffentliche Sicherheit.
Wie die US-Medien CBS und ABC übereinstimmend berichten, sei der entscheidende Hinweis für die österreichische Polizei aus US-Geheimdienstkreisen gekommen. So sei auch Europol informiert worden. Nach weiteren Komplizen wird aktuell nicht mehr gefahndet.
«Swifties» enttäuscht
Bei den drei Konzerten wurden jeweils 65'000 Menschen im ausverkauften Stadion erwartet sowie rund 20'000 Fans, die ohne Tickets zu der Arena gekommen wären, um die Musik ihres Idols aus der Ferne zu hören, sagte der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl.
Die Konzerte hätten Donnerstag, Freitag und Samstag stattfinden sollen. Die Enttäuschung unter den «Swifties» ist gross. Zahlreiche Fans sind von weit her nach Wien gereist.
Unter ihnen ist auch Blick-Redaktorin Dunja Moustopoulos (25): «Ich habe durch den Blick-Push von der Konzertabsage erfahren. Wir waren gerade in unserem Airbnb angekommen. Zehn Minuten später kam die Nachricht.» Moustopoulos beschreibt die Stimmung mit einem Wort: «Frust.» Sie und ihre Freunde könnten es immer noch nicht glauben, aber es sei wohl das Beste für alle. «Trotzdem ist es natürlich sehr, sehr schade und traurig. Wir wissen noch nicht genau, was wir jetzt machen.» Nach Hause reisen oder trotzdem in Wien bleiben? «Wir werden erstmal eine Nacht darüber schlafen.»
Auf X gibt es ähnliche Reaktionen von Betroffenen. «Das kann es doch nicht sein, dass wir wegen eines 19-jährigen Lurchs die schönste, positivste Veranstaltung des Jahrzehnts absagen!», so der Kommentar einer Anhängerin.
Immerhin: Der Konzertveranstalter hat angekündigt, die Ticketpreise in den kommenden zehn Werktagen zu erstatten.
Bundeskanzler Nehammer: «Situation war sehr ernst»
Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer schrieb in der Nacht auf Donnerstag auf X: «Dank der intensiven Zusammenarbeit unserer Polizei und dem neu aufgebauten DSN (Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst) mit ausländischen Diensten konnte die Bedrohung frühzeitig erkannt, bekämpft und eine Tragödie verhindert werden.» Für die Fans sei die Absage der Konzerte zwar «eine herbe Enttäuschung», so Nehammer. Aber: «Die Situation rund um den offenbar geplanten Terroranschlag in Wien war sehr ernst.» Die Ermittlungen der Einsatzkräfte liefen weiter auf Hochtouren, ergänzte der Kanzler.
«Wir leben in einer Zeit, in der gewaltsame Mittel genutzt werden, um unsere westliche Lebensweise anzugreifen», so Nehammer weiter. «Islamistischer Terrorismus bedroht die Sicherheit und Freiheit in vielen westlichen Ländern. Gerade deshalb werden wir unsere Werte wie Freiheit und Demokratie nicht aufgeben, sondern noch vehementer verteidigen. Diese Werte sind das Fundament unserer Gesellschaft und machen uns widerstandsfähig gegen Extremismus und Terrorismus. Es ist wichtig, wachsam zu bleiben, zusammenzustehen und entschlossen gegen den Islamismus vorzugehen.»
Nach Angaben von Österreichs Innenminister Gerhard Karner (56) verhinderte das Einschreiten der Fahnder Schlimmeres. «Eine Tragödie konnte verhindert werden», sagte Karner an einer Medienkonferenz. «Die Lage war ernst, die Lage ist ernst.»
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