Es ist nur eine kurze Ruhe nach dem Sturm. Stadionmanager Peter Landolt (57) sitzt in seinem Büro im Zürcher Letzigrund und ist mit Abrechnungen beschäftigt, als Blick anruft. Am Dienstag und Mittwoch trat hier Superstar Taylor Swift (34) vor 100'000 Menschen auf. Doch Stillstand und Erschöpfung liegen nicht drin. «Wir gehen jetzt daran, den Rasen auszuwechseln. Die zwei Swift-Konzerte und jenes von AC/DC haben ihm zugesetzt. In zwei Wochen geht es mit Fussball wieder los.»
Landolt schaut gerne auf die vergangenen Wochen zurück. Sie waren anstrengend und aufregend zugleich. «Ich bin seit 18 Jahren hier. Und ihre zwei Auftritte waren für mich die Konzerte 40 und 41. Aber so etwas haben wir alle noch nie erlebt. Manche von uns haben sogar im Stadion geschlafen während der Zeit.»
«Ich kann nicht sagen, ob ich mit ihr gesprochen habe»
Los ging es für Landolt vor 23 Monaten, als die erste Mail eintraf. «Ihr Management muss man sich wie einen grossen Helikopter vorstellen, der landet und eine Menge Staub aufwirbelt. Aber immer hochprofessionell, lösungsorientiert und sachlich. Laut wurde es nie.»
Landolt musste einen Vertrag unterschreiben, er darf keinerlei Details von Swift gegen aussen tragen. «Ich kann Ihnen also nicht sagen, ob ich sie überhaupt aus der Nähe gesehen oder mit ihr gesprochen habe. Was ich sagen darf, ist, dass sie keinerlei Starallüren zeigte.»
Schlussendlich sei das Management zufrieden gewesen. «Wir hatten bereits nach dem ersten Konzert um Mitternacht eine längere Sitzung. Und das Feedback war – neben ein paar Dingen, die verbessert werden mussten – gut.» Trotzdem glaubt er nicht daran, dass Swift mit ihrer nächsten Tour zurückkehrt. «Zürich ist eher zu klein für so eine grosse Künstlerin und Show. Mit dieser Stadiongrösse und diesen Rahmenbedingungen war ihr Besuch vermutlich eine einmalige Sache.» Natürlich hätten die Schweizer Fans eine andere Kaufkraft und man könne die beschränkte Kapazität über die Ticketpreise etwas kompensieren. Trotzdem bleibe die Gewinnmarge gering.
Sicherheitskosten um ein Vielfaches grösser als bei AC/DC
An Grenzen gestossen sei auch sein Team. Und er habe verärgerte Anwohner beruhigen müssen, die sich über die Lautstärke und Absperrungen beschwerten. «Die Sicherheitskosten waren um ein Vielfaches höher als bei AC/DC.»
Er streicht heraus, wie unkompliziert die Zusammenarbeit mit der Polizei, mit den Verkehrsbetrieben und der Stadtreinigung von Entsorgung + Recycling Zürich geklappt habe. «Alle zogen an einem Strick. Und es gab keinerlei Zwischenfälle. Die heimgehenden Fans haben mit ihrem Leuchten in den Augen ganz Zürich bis zum Morgen früh erleuchtet», sagt Landolt.
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