Putins Schattenarmee, die Wagner-Truppe, ist für ihre Brutalität bekannt. Nicht nur gegen ihre Feinde, auch in den eigenen Reihen, wird skrupellos und kaltblütig vorgegangen. Die Zustände innerhalb der Truppe sind grausam. Wer Befehle missachtet, bezahlt mit seinem Leben.
Dementsprechend gross sind die Verluste von Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin (61). Bereits in den vergangenen Monaten tauchen immer wieder Meldungen von gefallenen Wagner-Söldner auf. Die Verluste nehmen aber kein Ende. Und: Sie scheinen grösser zu sein, als bislang angenommen.
Jetzt zeigen nämlich Satellitenbilder des US-Unternehmens Maxar Technologies, wie sich die Friedhöfe mit Wagner-Söldnern rapide vergrössert haben. Das berichtet der «Spiegel».
Nur noch ein Fünftel der Wagner-Söldner übrig
So beispielsweise jener in Bakinskaya, einem Dorf, das unweit vom russischen Sotschi in Südwestrussland liegt. Während hier im November noch ein Stück Wiese zu sehen war, ist inzwischen die gesamte Fläche mit Gräbern übersät.
Die Zahlen zu den gefallenen Soldaten sind schockierend: Von den laut britischem Geheimdienst 50'000 eingesetzten Wagner-Söldnern soll unter Berufung auf die Menschenrechtsorganisation «Russland hinter Gittern» nur noch ein Fünftel übrig geblieben sein. Alle anderen seien tot, verschollen oder desertiert.
Reportern der Nachrichtenagentur Reuters zufolge ist das Gelände mittlerweile vollumfänglich eingezäunt und videoüberwacht.
Friedhof nach wenigen Wochen überfüllt
Wagner-Chef Prigoschin nahm Anfang Januar gegenüber der russischen Staatsagentur RIA Novosti zu den Gräbern in Bakinskaya Stellung. Ursprünglich hätten diese Söldner in der Wagner-Kapelle im nahegelegenen Gorjatschi Kljutsch begraben werden sollen.
Da diese jedoch voll belegt wäre, sei man auf das Grundstück in Bakinskaya ausgewichen. Dass der Friedhof wenige Wochen später bereits aus allen Nähten platzt, hätte sich Prigoschin wohl auch nicht träumen lassen. (dzc)