Er versucht gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Der russische Präsident Wladimir Putin (69) weiss genau, was sich hier abspielt: Putin reiste am Mittwoch ins zentralasiatische Turkmenistan zum Gipfeltreffen der Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres. Und wurde dort praktisch stehengelassen.
Letztmals war Putin Anfang Februar ins Ausland gereist, zur Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Peking. Nach einem Kurzbesuch am Dienstag in Tadschikistan traf Putin am Mittwoch in der turkmenischen Hauptstadt Aschgabad ein.
Dort wurde er nicht etwa mit den üblichen Ehren empfangen. Sondern musste mutterseelenallein zur wartenden Limousine schreiten. Das ist äusserst ungewöhnlich für den Führer einer Weltmacht.
Niemand hat Putin empfangen
«Die Teilnehmer des Kaspischen Gipfels wurden an der Rampe mit Brot und Salz empfangen», schreibt das osteuropäische Newsportal Nexta auf Twitter und zeigt einen Videozusammenschnitt. «Doch niemand hat Putin getroffen.»
Brot und Salz sind ein traditioneller Willkommensgruss für Gäste. Für Putin gibts keinerlei Ehre. Nicht mal eine einzige Person steht Spalier. Der russische Präsident allein auf weiter Flur. Die Szene ist ihm unangenehm, er beeilt sich.
Die Aufnahmen zeigen, wie Putin forsch zur Limousine schreitet. Sein rechter Arm hängt herab, der linke Arm schwingt im Schritt. Vor dem Einsteigen in die Limousine wirft er sich noch lässig aus dem Jacket. Wimmelt es in derlei Situationen sonst vor Entourage, wird dem mächtigen Mann wenigstens die Autotür geöffnet. (kes)