RSV, Corona, Influenza & Co.
Kleinkind kämpft mit fünf Infektionen gleichzeitig

Bei einem Kleinkind in Österreich wurde eine Fünffach-Infektion entdeckt. Die Virologin Judith Aberle warnt vor Co-Infektionen mit zirkulierenden Viren. Zusätzliche solcher Fälle würden das Gesundheitssystem überlasten.
Publiziert: 13.12.2022 um 20:46 Uhr
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Aktualisiert: 13.12.2022 um 20:48 Uhr
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Die Kinderstationen sind voll: Viele Kinder und Babys stecken sich aktuell mit dem RS-Virus an und müssen ins Spital (Symbolbild).
Foto: keystone-sda.ch
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Jenny WagnerRedaktorin News

Kinderspitäler schlagen seit einigen Wochen Alarm: Die Stationen sind voll, der RS-Virus sorgt für volle Betten auf den Kinderstationen. Doch auch Corona und Influenza sind Viren, die sich weiterhin verbreiten und Patienten belasten. In Wien kämpft ein Kleinkind auf dem Spital aktuell mit fünf Viren gleichzeitig – darunter auch RSV und Corona.

Die Virologin Judith Aberle twitterte: «Heute erstmals den Befund eines Kleinkindes mit PCR-bestätigter ‹Fünffach› Infektion gesehen.» Das Kind kämpfe mit SARS-CoV-2, Influenza A, RSV, Enteroviren und Adenoviren. Enteroviren treten eher bei Kindern auf und führen zu Schnupfen, Husten, Unwohlsein, Fieber. Adenoviren greifen die Atemwege, den Magen-Darm-Trakt oder die Bindehaut an.

All diese Viren gleichzeitig zu bekämpfen, ist für kleine Kinder eine Herausforderung, schreibt die österreichische Zeitung «Heute». Auch wenn Impfungen gegen Corona und Influenza vor schweren Verläufen schützen, gibt es für RSV noch keinen Impfstoff. Vor RS-Viren könne man sich derzeit nur passiv immunisieren, schreibt die Pharmazeutische Zeitung.

Co-Zirkulation der Viren belastet Patienten

Eine Co-Zirkulation von mehreren Viren ist eine Gefahr für den Körper. Die Virologin Aberle warnte bereits in der Vergangenheit davor, dass Corona und Influenza in Kombination eine hohe Belastung für das Gesundheitssystem darstellen könnte. Und sie sagte: RSV werde in Zukunft noch mehr Betten auf den Stationen füllen. Genau dieses Szenario ist nun eingetroffen.

Dass sich RSV-Viren verbreiten, ist für die aktuelle Jahreszeit nicht ungewöhnlich. Jedoch haben die Massnahmen gegen das Corona-Virus dazu geführt, dass seit 2020 weniger Kinder an RSV erkrankten. So konnten viele Kinder keine Immunität aufbauen und sind jetzt besonders anfällig.

Auch in der Schweiz sind die Stationen am Anschlag: Im November mussten bereits Patienten von Zürich nach Chur geflogen werden, weil keine Betten mehr frei waren. (jwg)

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