Der Rückzieher kommt überraschend: Ex-Vizepräsident Mike Pence (64) hat am Samstag in Las Vegas erklärt, dass er sich aus dem Rennen um die US-Präsidentschaft zurückzieht. Er wird sich nächstes Jahr nicht zur Wahl stellen.
Im Rahmen einer Ansprache sagte er, dass er nach «vielen Gebeten und Überlegungen» erkannt hätte: «Es ist nicht meine Zeit.» Seine Kampagne ende zwar, aber er werde niemals aufhören, «für konservative Werte und für die republikanische Partei zu kämpfen».
Pence war in Umfragen weit abgeschlagen und hatten Medienberichten zufolge Probleme bei der Beschaffung von Geldern für seine Kampagne. «Wir wussten immer, dass dies ein harter Kampf sein würde, aber ich bereue nichts», sagte er.
Vom Stellvertreter zum Trump-Kritiker
Pence war im Juni in das Präsidentschaftsrennen eingestiegen und hatte damit bei den Republikanern seinen einstigen Chef herausgefordert. Der erzkonservative Politiker und evangelikale Christ war Donald Trump (77) in vier Jahren im Weissen Haus ein loyaler Stellvertreter. Die Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021 führte aber zum Bruch zwischen den beiden Republikanern.
Pence hatte sich damals Trumps Forderung verweigert, eine Bestätigung des Siegs des Demokraten Joe Biden (80) bei der Präsidentschaftswahl 2020 im Kongress zu blockieren. Pence hat Trump seitdem immer wieder scharf kritisiert und erklärt, dass der Rechtspopulist nicht wieder Präsident werden dürfe.
Trump ist derzeit hoher Favorit im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur im kommenden Jahr. Bei den Demokraten will Amtsinhaber Joe Biden erneut antreten. (bab/AFP)