Die deutsche Nordsee-Insel Helgoland ist das, was sich alle sehnlichst wünschen: virusfrei. Dennoch müssen sich die rund 1300 Bewohner strikt an die Corona-Massnahmen halten. Und: Seit Mittwoch gilt eine Ausgangssperre!
Der Grund: Helgoland gehört zum Kreis Pinneberg. Wie der Norddeutsche Rundfunk berichtet, hatte dieser zuletzt an drei aufeinanderfolgenden Tagen eine Inzidenz von mehr als 100 aufgewiesen – die Grenze, ab der die Notbremse greifen soll. Tritt die Notbremse in Kraft, so gelten noch strengere Massnahmen. Dazu zählt etwa eine Ausgangsbeschränkung zwischen 22 Uhr abends und 5 Uhr morgens.
Keine Ausnahmen
Momentan liegt der Inzidenz-Wert wieder unter 100. Doch die strengeren Regeln entfallen erst wieder, wenn der Wert an fünf aufeinanderfolgenden Tagen unter 100 gehalten werden kann.
Wie eine Sprecherin des Landkreises Pinneberg erklärte, könne auch für kleinere Gemeinden keine Ausnahmen gemacht werden. Zwar sind tagsüber auf Helgoland etwa Schulen und Kitas geöffnet, nachts gilt trotzdem eine Ausgangssperre.
Bürgermeister ist sauer
Diese Regelung sorgt für viel Kritik. Der Bürgermeister von Helgoland, Jörg Singer, ist sauer: «Das trägt nicht dazu bei, dass die Akzeptanz steigt», sagte er gegenüber dem Norddeutschen Rundfunk.
Auch FDP-Vize Wolfgang Kubicki (69) kritisierte dieses Vorgehen heftig: «Wenn die Betroffenheit von Grundrechtseingriffen nur an der administrativen Zuordnung eines Gebietes hängt, ist etwas gewaltig schiefgelaufen.» (bra)