Während die Schweiz nach und nach wieder öffnet, zieht Deutschland in Sachen Corona die Notbremse. Der deutsche Bundestag hat am Mittwoch bundeseinheitliche Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossen. Gültig sind die neuen Einschränkungen ab diesem Samstag.
Dazu gehört etwa auch eine Ausgangssperre. Diese gilt automatisch für alle Landkreise und Städte, in denen am vergangenen Dienstag, Mittwoch und Donnerstag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 100 überschritten wurde. Der Wert gibt an, wie viele Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner es innerhalb einer Woche gab. Bilder der ersten Nacht mit Ausgangssperre zeigen leergefegte Strassen – selbst in Millionenstädten wie Berlin oder Frankfurt.
Polizei kontrollierte bereits
Die neuen Ausgangsbeschränkungen gelten zwischen 22 Uhr abends und 5 Uhr morgens. Die Corona-Notbremse des Bundes hat in der Nacht zum Samstag zum ersten Mal gegriffen. Raus darf nur noch, wer einen wichtigen Grund hat. Dazu gehört etwa die Pflege eines Angehörigen, die Versorgung von Tieren, Notfälle oder natürlich wer arbeiten geht.
Erlaubt bleiben soll auch die Bewegung an der frischen Luft bis Mitternacht – jedoch nur alleine und nicht in Sportanlagen. Die Polizei kontrollierte bereits am frühen Samstagmorgen, ob sich auch alle daran halten.
Gespenstische Stille
Wie die «Bild» schreibt, hatte die bundesweite Ausgangssperre in den meisten Deutschen Grossstädten jedoch keine besondere Bedeutung. Der Grund: Wegen hoher Fallzahlen gelten dort oft schon seit Wochen verschärfte Corona-Regeln.
In München beispielsweise gilt seit dem 14. April eine nächtliche Ausgangssperre, in Hamburg sogar seit Karfreitag. Auf der beliebten Ausgehmeile rund um die Reeperbahn herrscht gespenstische Stille. (bra)