Reaktionen zur Wahl
Trump gratuliert Merz – der schiesst gegen die US-Regierung

International schaute man gespannt auf den Verlauf der Bundestagswahl in Deutschland. Das vorläufige Wahlergebnis steht seit heute fest: CDU-Chef Friedrich Merz geht mit seiner Partei als Sieger hervor, gefolgt von AfD und SPD. Die Reaktionen aus dem Ausland.
Publiziert: 10:02 Uhr
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Aktualisiert: vor 59 Minuten
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US-Präsident gratulierte dem Wahlsieger Friedrich Merz und seiner Partei, erwähnte ihn jedoch nicht namentlich.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Deutschland hat gewählt: CDU gewinnt, gefolgt von AfD und SPD
  • Trump gratuliert und schreibt sich Teil des Erfolgs zu
  • Macron, Selenski, Netanyahu und andere Staatschefs gratulieren Merz
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Daniel MacherRedaktor News

CDU-Chef Friedrich Merz (69) ist klarer Sieger der Bundestagswahl, gefolgt von AfD und SPD. Weltweit wurde die Wahl mit Spannung verfolgt – und kommentiert. 

USA

Nachdem sein enger Berater Elon Musk (53) bereits im Vorfeld der Wahl ordentlich die Werbetrommel für die AfD gerührt hatte, gratulierte US-Präsident Donald Trump (78) dem Sieger Friedrich Merz und seiner CDU/CSU – auf seine ganz eigene Art.

In seinem Social-Media-Beitrag in Grossbuchstaben sprach Trump von einem «grossartigen Tag für Deutschland und für die Vereinigten Staaten von Amerika». Laut Trump sei das deutsche Volk «müde der seit so vielen Jahren vorhandenen Agenda ohne gesunden Menschenverstand». Bemerkenswert ist, dass Trump weder Merz noch dessen Partei namentlich erwähnte. Stattdessen sprach er allgemein von «der konservativen Partei in Deutschland». Zudem schrieb er sich selbst einen Teil des Erfolgs zu. Weiter schreibt er: «Herzlichen Glückwunsch an alle – viele weitere Siege werden folgen!»

Die Glückwünsche kommen nach zwei Wochen heftiger Kritik des Weissen Hauses an europäischer Politik. Trump hatte die transatlantischen Beziehungen stark belastet, als er Gespräche mit Russlands Präsident Wladimir Putin (72) über die Ukraine-Krise ankündigte.

Merz nutzte unterdessen in der Sendung «Berliner Runde» kurz nach der Wahl seine Chance, die Trump-Administration erneut zu kritisieren. «Den Amerikanern, jedenfalls diesem Teil der Amerikaner, dieser Regierung, ist das Schicksal Europas weitgehend gleichgültig», so Merz.

Frankreich

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) gratulierte dem zukünftigen Kanzler zum Sieg. Er freue sich darauf, «gemeinsam Grosses für Frankreich und Deutschland zu leisten und auf ein starkes und souveränes Europa hinzuarbeiten», schrieb Macron am Sonntagabend im Onlinedienst X. «In dieser Zeit der Unsicherheit» müssten sich beide Länder vereint «den grossen Herausforderungen der Welt und unseres Kontinents» stellen.

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Russland

Nach dem Sieg der Union hofft Moskau nach Kremlangaben auf eine Besserung der Beziehungen zu Berlin.
«Jedes Mal möchte man auf einen nüchternen Blick auf die Realität hoffen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow zum Ausgang der Wahl. Dabei gehe es um die Frage, was von gegenseitigem Interesse und Nutzen sein könnte. «Aber wie es nun wird, schauen wir, wenn die siegreiche CDU/CSU dann antritt.» Das deutsch-russische Verhältnis ist seit dem russischen Angriff auf die Ukraine zum Zerreissen gespannt. Andere russische Politiker machten deutlich, dass sie keine Veränderung in den Beziehungen zwischen Moskau und Berlin erwarteten. Besonders aufmerksam wird in Moskau verfolgt, ob Deutschland unter einem möglichen Bundeskanzler Friedrich Merz Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine liefert für Schläge gegen russisches Staatsgebiet. Merz hatte sich dazu unter Umständen bereiterklärt. 

Ukraine

Auch der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (47) richtet sich in den sozialen Medien an den Sieger der Wahl in Deutschland und betont die Bedeutung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Kiew zähle auf die weitere Zusammenarbeit mit Deutschland, «um Leben zu schützen, echten Frieden in die Ukraine zu bringen und Europa zu stärken», schrieb Selenski am Sonntagabend auf Deutsch im Onlinedienst X.

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Israel

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu (75) gratulierte Merz und seiner Partei zu dessen Wahlsieg. «Herzlichen Glückwunsch, Friedrich Merz, zu Ihrem klaren Wahlsieg heute», schrieb der konservative Regierungschef auf X. «Ich freue mich auf eine enge Zusammenarbeit mit Ihrer künftigen Regierung, um die Partnerschaft zwischen unseren beiden Ländern weiter zu stärken», fügte Netanyahu hinzu.

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Auch Aussenminister Gideon Saar zeigte sich zuversichtlich, dass Merz die Beziehungen zwischen den Deutschen und Israelis stärken und vertiefen werde. «Wir freuen uns auf Ihren ersten Besuch als Bundeskanzler in Jerusalem», schrieb Saar auf X.

Österreich

Der amtierende österreichische Bundeskanzler Alexandre Schallenberg (55) gratulierte Merz zu seinem «fulminanten Wahlerfolg» und äusserte die Hoffnung auf eine stabile Regierung in Berlin. «Wir brauchen Deutschland als Stabilitätsfaktor» und als «grössten Wirtschaftsmotor», sagte er in Brüssel. In den Bereichen Wehrhaftigkeit und Industriepolitik stünden in Europa wichtige Entscheidungen an, betonte der ÖVP-Politiker mit Blick auf Forderungen nach höheren Verteidigungsausgaben.

Parteiobmann und fast Kanzlerkandidat der österreichischen FPÖ, Herbert Kickl (56), nutzte seine Glückwünsche, um das vor der Wahl bestimmende Thema der Brandmauer zur rechten AfD anzusprechen. «In der Brandmauer der Einheitsparteien [...] klafft seit heute ein riesiges Loch», erklärte der rechte Politiker.

Die Menschen wollten «nicht mehr länger Bevormundung, illegale Masseneinwanderung, daraus folgenden islamistischen Terror und Sicherheitschaos, Klimakommunismus und Wohlstandszerstörung ertragen.»

England

Der britische Premierminister Keir Starmer (62) drückte seine Freude über das deutsche Wahlergebnis ebenfalls auf der Plattform X aus: «Herzlichen Glückwunsch an @_FriedrichMerz Und @CDU/@CSU für das Ergebnis der deutschen Wahl», schrieb der Vorsitzende der Labour Partei. Er freue sich darauf, mit der neuen Regierung zusammenzuarbeiten, um die bereits starken Beziehungen zu vertiefen. Weiter gehe es ihm darum, die «gemeinsame Sicherheit zu verbessern und Wachstum für beide Länder zu schaffen».

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Europäische Union

Die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas (47) sagte am Rande eines EU-Aussenministertreffens in Brüssel, sie hoffe wegen der anstehenden Grundsatzentscheidungen in Europa «so schnell wie möglich» auf eine neue Regierung in Berlin. EU-Ratspräsident Antonio Costa (63) gratulierte Merz zum Wahlsieg und kündigte im Onlinedienst X eine enge Zusammenarbeit an.

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Belgien

Der belgische Regierungschef Bart De Wever sprach dem «künftigen Bundeskanzler Merz» ebenfalls seine Glückwünsche aus. «Wir freuen uns auf eine starke deutsche Regierung», schrieb der flämische Rechtsnationalist auf X.

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Spanien

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez von den Sozialisten gratulierte Merz ebenfalls. Ein starkes Europa erfordere Zusammenarbeit, «um gemeinsame Herausforderungen zu meistern», schrieb Sanchez auf X. Spaniens Aussenminister Albares Bueno sagte, Merz' Union habe «sehr klar gemacht, dass sie unter keinen Umständen irgendeine Art von Bündnis mit den Rechtsextremen eingehen wird».

Niederlande

Der niederländische Aussenminister Caspar Veldcamp betonte, Merz habe sich klar zu den transatlantischen Beziehungen bekannt. Dies sei wichtig, denn die Europäer müssten sich «organisieren angesichts der neuen Herausforderung durch (US-Präsident Donald) Trump».

Ungarn

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat nach der deutschen Bundestagswahl der AfD-Chefin Alice Weidel gratuliert, nicht aber dem Wahlsieger Friedrich Merz. «Das Volk von Deutschland hat in riesiger Zahl für den Wandel gestimmt», schrieb der ungarische Rechtspopulist auf der Plattform X. «Ich möchte Alice Weidel dazu gratulieren, den Stimmanteil der AfD verdoppelt zu haben.»

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