«Es sieht alles nach einer Koalition mit der SPD aus»
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Blick-Reporter an CDU-Party:«Es sieht alles nach einer Koalition mit der SPD aus»

Das war die Bundestagswahl 2025
CDU gewinnt die Wahl, AfD verdoppelt Stimmen

Die Bundestagswahl 2025 bringt grosse Veränderungen: CDU siegt deutlich, die AfD legt stark zu. SPD und FDP erleiden herbe Verluste, während die Linke überraschend gut abschneidet. Der Überblick über den Wahltag.
Publiziert: 23.02.2025 um 21:22 Uhr
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Aktualisiert: 23.02.2025 um 23:36 Uhr
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CDU-Chef Friedrich Merz hat allen Grund zu feiern: Seine Partei gewinnt laut ersten Hochrechnungen die Bundestagswahlen.
Foto: IMAGO/NurPhoto

Auf einen Blick

  • CDU/CSU gewinnt Bundestagswahl 2025, AfD erzielt starkes Ergebnis
  • SPD erleidet historische Niederlage, auch Grüne und FDP scheitern
  • Wahlbeteiligung womöglich bei 83 Prozent, höchste seit der Wiedervereinigung 1990
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Chiara SchlenzAusland-Redaktorin

«Wir haben die Bundestagswahl 2025 gewonnen!» CDU/CSU-Spitzenkandidat Friedrich Merz (69) kann sich am Sonntagabend über rund 28 Prozent Wähleranteil (Hochrechnungen des ZDF) und somit einen klaren Wahlsieg freuen.

Auch die AfD kann sich über ein Ergebnis von rund 20 Prozent freuen, Kanzlerkandidatin Alice Weidel (46) nannte das Ergebnis gar «einen historischen Sieg». Kein Wunder – die in Teilen rechtsextreme Partei konnte ihr Wahlergebnis von 2021 verdoppeln. Weidel sagte in ihrer Rede: «Wir sind bereit, für unser Land Verantwortung zu übernehmen. Wir sind in der Mitte der Gesellschaft verankert.» Die Hand ihrer Partei sei für eine Zusammenarbeit mit der Union ausgestreckt. Bisher verweigert die Union allerdings eine Zusammenarbeit.

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SPD erleidet historisch schlechtes Ergebnis

Ganz und gar nicht in Feierlaune ist dagegen die Partei von Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz (66). Die SPD schneidet mit rund 16 Prozent historisch schlecht ab. «Das ist ein bitteres Wahlergebnis für die Sozialdemokratische Partei», so Spitzenkandidat Scholz am Sonntagabend. Er räumte seine Wahlniederlage ein und gratulierte Unions-Kandidat Merz. Scholz betonte allerdings auch, dass er sich niemals damit abfinden werde, dass eine Partei wie die AfD in Deutschland ein derart gutes Ergebnis einfahren kann.

Ebenfalls gescheitert sind die Grünen unter Top-Mann Robert Habeck (55). Der Kanzlerkandidat und aktuelle Vize-Kanzler kommt nicht einmal auf halb so viele Stimmen wie Sieger Merz. Ebenfalls deutlich unter den eigenen Erwartungen landen die FDP um Christian Lindner (46) und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Beide haben ersten Hochrechnungen zufolge mit der Fünf-Prozent-Hürde zu kämpfen. Am Sonntagabend prognostizieren ZDF und ARD, dass es der FDP nicht gelingen wird, ins Parlament einzuziehen. Lindner kündigte bei ARD sogar an: «Wenn die FDP aus dem Bundestag ausscheidet, ist es völlig klar, dass ich dann auch aus der Politik ausscheide.»

Überraschend erfolgreich war der Wahlabend hingegen für die Linke. Die Partei um Heidi Reichinnek (36) und Jan van Aken (63) waren nach dem Abgang ihrer Partei-Ikone Sahra Wagenknecht (55) in Umfragen zeitweise auf 2 bis 3 Prozent abgerutscht. Jetzt überspringen sie – den Hochrechnungen zufolge – mit Leichtigkeit die Fünf-Prozent-Hürde und sichern sich den Zugang zum Bundestag.

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Trump gratuliert CDU

Der Erfolg der konservativen Parteien sorgt auch Übersee für Jubel: US-Präsident Donald Trump hat den Sieg der CDU gelobt und erklärt, dass heute ein «grossartiger Tag für Deutschland und die USA» sei. Der prominente französische Rechtsextreme Éric Zemmour hat der AfD zu ihrem Abschneiden bei der Bundestagswahl gratuliert. «Was für ein schöner Wahlerfolg!», schrieb Zemmour auf der Plattform X. Der Chef der rechtspopulistischen FPÖ in Österreich, Herbert Kickl, hat der AfD zu ihrem guten Ergebnis bei der Bundestagswahl in Deutschland gratuliert. Die Menschen wollten «nicht mehr länger Bevormundung».

Nur wenige Ausschreitungen am Wahlsonntag

Laut dem Büro der Bundeswahlleiterin und Prognosen der ARD war die Wahlbeteiligung historisch hoch: 83 Prozent der Wahlberechtigten sollen an der Wahl teilgenommen haben. Das wäre die höchste Wahlbeteiligung in Deutschland seit der Wiedervereinigung 1990. Abgesehen von einzelnen Zwischenfällen verlief der Wahlsonntag in Deutschland ruhig. Einzig in Krefeld wurde ein Wähler in einem örtlichen Wahllokal mit einem Messer bedroht. Der Tatverdächtige konnte allerdings postwendend des Platzes verwiesen werden.

Vor dem Wahllokal der AfD platzierte das «Zentrum für politische Schönheit» einen Bus, der die AfD-Anhänger in Dauerschlaufe mit dem Song «Scheiss AfD» beschallte. Wie Blick-Reporterin Rebecca Spring aus Berlin berichtete, kam es nach den ersten Hochrechnungen zu Auseinandersetzungen vor dem AfD-Wahllokal, die Polizei musste einschreiten.

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