Bundestagswahl 2025
So funktioniert die Wahl in Deutschland

Am 23. Februar 2025 wählt Deutschland ein neues Parlament. Antworten auf die drängendsten Fragen findest du hier.
Publiziert: 12:37 Uhr
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Aktualisiert: 15:42 Uhr
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Am 23. Februar wird in Deutschland der Bundestag gewählt.
Foto: Funke Foto Services

Auf einen Blick

  • Am Sonntag wird der 21. Deutsche Bundestag gewählt.
  • Mögliche Koalitionen sind ungewiss, ein Dreierbündnis könnte erforderlich sein
  • 29 Parteien nehmen teil, deutlich weniger als die 47 bei der Wahl 2021
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Am Sonntag wird gewählt: Bei der Wahl zum 21. Deutschen Bundestag geht es um viel: die Zukunft von Politikerinnen und Politikern, von Parteien, aber auch des Landes. Updates gibts den ganzen Tag im Ticker.

Wie viele Parteien treten dieses Mal an?

29 Parteien können an der Bundestagswahl teilnehmen – deutlich weniger als bei der letzten Wahl 2021, als mit 47 Parteien so viele wie nie seit der Wiedervereinigung antreten konnten. 

Wo stehen die Parteien in den Umfragen?

Klar an der Spitze steht die Union aus CDU und CSU: Sie wird in den letzten Umfragen aus dieser Woche bei 28 bis 31 Prozent gesehen. Auf Platz zwei steht die AfD mit 20 bis 21 Prozent. Es folgt die Kanzlerpartei SPD mit 15 bis 16 Prozent vor den Grünen mit 13 bis 14 Prozent.

Welche Koalitionen wären möglich?

Für eine Koalition mit nur zwei Parteien könnte es knapp werden. Einige Umfragen halten weder ein schwarz-rotes Bündnis mit Union und SPD noch ein schwarz-grünes Bündnis von Union und Grünen für möglich.

Ob es mit einer Zweier-Koalition klappt, hängt wesentlich davon ab, wie viele Parteien in den Bundestag kommen. Schaffen es auch Wackelkandidaten in den Bundestag, reicht es für ein Zweier-Bündnis nach dem aktuellen Stand der Umfragen womöglich nicht. Denn dann liegt die Schwelle für eine Mehrheit für die möglichen Koalitionspartner höher.

Dann käme wie bei der gescheiterten Ampel-Regierung wieder nur ein Dreierbündnis infrage. Denn die zweitplatzierte AfD ist bei Koalitionsüberlegungen in den Parteizentralen der anderen aussen vor: Sie schliessen ein Bündnis mit der durch den Verfassungsschutz in Teilen als rechtsextremistisch eingestuften Partei aus.

Könnten es auch Parteien mit weniger als fünf Prozent in den Bundestag schaffen?

Ja. Möglich ist das über die sogenannte Grundmandatsklausel: Gewinnt eine Partei mindestens drei Direktmandate, kann sie trotz eines Gesamtergebnisses unter fünf Prozent in der Stärke ihres Zweitstimmenergebnisses in den Bundestag einziehen. Davon profitierte etwa die Linke 2021, die damals auf 4,9 Prozent kam. Dank dreier Direktmandate kam sie mit 39 Abgeordneten in den Bundestag.

Weshalb schrumpft der Bundestag?

Bei den vergangenen Wahlen ist der Bundestag stetig grösser geworden. Derzeit hat das Parlament 733 Abgeordnete. Durch eine Wahlrechtsreform wird ihre Zahl nun auf maximal 630 beschränkt.

Was bedeutet Erst- und Zweitstimme?

Mit ihrer Erststimme votieren die Wählerinnen und Wähler für eine Bewerberin oder einen Bewerber in ihrem Wahlkreis. Die Zweitstimme wird wie bisher für die Liste einer Partei abgegeben.

Warum kann das neue Wahlrecht dazu führen, dass nicht alle Wahlkreissieger im Bundestag sind?

Die sogenannten Direktmandate aus der Erststimme haben bei der Verteilung der Sitze zwar auch nach der Wahlrechtsreform Vorrang vor den Listenplätzen der jeweiligen Partei – allerdings nur, solange sie durch den Zweitstimmenanteil der jeweiligen Partei gedeckt sind.

Das kann dazu führen, dass Wahlkreissiegerinnen- und -sieger nicht zum Zuge kommen, wenn ihr Stimmenanteil relativ gering ist und das Zweitstimmenkontingent ihrer Partei bereits durch andere Direktmandate ausgeschöpft wurde.

Wer darf wählen?

Es darf wählen, wer mindestens 18 Jahre alt ist und die deutsche Staatsbürgerschaft hat. Laut Statistischem Bundesamt sind in Deutschland voraussichtlich mindestens 59,2 Millionen Deutsche wahlberechtigt. Unter ihnen sind 2,3 Millionen junge Menschen, die erstmals ihre Stimme abgeben können.

Wird es bei der Briefwahl einen neuen Rekord geben?

Der Briefwahlanteil steigt seit der Wiedervereinigung stetig an. 2021 schnellte er sprunghaft auf 47,3 Prozent nach oben. Ein Grund war wohl die Pandemie, wegen der viele Bürgerinnen und Bürger lieber nicht persönlich ins Wahllokal wollten. Da dieser Faktor nun wegfällt, rechnen Meinungsforschungsinstitute eher mit einem sinkenden Anteil.

Wie hat sich die Wahlbeteiligung entwickelt?

Bei der letzten Bundestagswahl 2021 lag die Wahlbeteiligung bei 76,4 Prozent. Das war der höchste Wert seit der Wahl von 2005. Die bisher höchste Wahlbeteiligung in der Bundesrepublik gab es 1972 mit 91,1 Prozent.

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