Hier bricht Weidel das ZDF-Interview ab
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«Ich habe keine Lust mehr»:Hier bricht Weidel das ZDF-Interview ab

«Keine Lust mehr»
Alice Weidel bricht Interview nach Wohnsitz-Frage ab

Dass AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel nicht gerne über ihren Wohnsitz oder de facto ihre verschiedenen Wohnsitze spricht, ist bekannt. Die Fragen eines ZDF-Reporters scheinen die 46-Jährige aber dermassen aufzuregen, dass sie das Interview kurzerhand abbricht.
Publiziert: 18.02.2025 um 16:51 Uhr
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Aktualisiert: 18.02.2025 um 22:39 Uhr
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AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel bricht Interview mit dem ZDF ab.
Foto: imago/HMB-Media

Auf einen Blick

  • Alice Weidel weicht Fragen zu ihrem Wohnsitz aus
  • ZDF-Dok zeigt Weidels Unwillen, Details zu ihrem Hauptwohnsitz preiszugeben
  • Weidel lebt mit Schweizer Partnerin in Einsiedeln, zahlt Steuern in Deutschland
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Angela RosserJournalistin News

Für die Dreharbeiten zur ZDF-Dok «Alice Weidel – ein Portrait» spazieren die Politikerin und die Mitarbeitenden des Senders am Ufer des Bodensees entlang. Das Gespräch dreht sich, worum auch sonst, um die bevorstehenden Wahlen. Die Frage, wie viele Einwohnerinnen und Einwohner ihr Wahlkreis denn zähle, umschifft sie. «Schon so einige», gibt sie zur Antwort und meint dann, als der Reporter sie zu einer Schätzung auffordert, dass sie das nachschauen müsste.

Auf die weiterführende Frage, ob denn Überlingen, mit 24'700 Einwohnenden, ihr Zuhause sei, atmet Weidel schwer und antwortet «Ja auch» und fügt an, dass Überlingen ihr Hauptwohnsitz sei. Dass die Partnerin von AfD-Chefin Weidel Schweizerin ist, die beiden in Einsiedeln wohnen und Kinder grossziehen, ist bekannt. Jüngst machte die Grenzgängerin Schlagzeilen, als die Frage aufgeworfen wurde, wo sie denn ihre Steuern zahle. Die Antwort lautete, in Deutschland.

Frage nach Anzahl Übernachtungen provoziert Weidel

Als der ZDF-Reporter die Politikerin fragt, wie oft sie es denn im letzten Jahr geschafft habe, in Überlingen, ihrem Hauptwohnsitz, zu übernachten, antwortet die 46-Jährige nur «oh ganz oft». Als der Reporter nachhakt und Zahlen in den Raum stellt, ob sie denn fünfmal, zehnmal oder zwanzigmal dort war, scheint es Alice Weidel zu reichen. Das seien suggestive Fragen und die werde sie so nicht beantworten, sagt sie.

Dass sie nach der Häufigkeit ihrer Übernachtungen im heimischen Überlingen gefragt wird, passt ihr augenscheinlich gar nicht. «Sie fragen andere Politiker ja auch nicht, wie oft sie zu Hause übernachten», kontert Weidel.

Interview mit Co-Chef Chrupalla

Dass sie mit dieser Aussage offensichtlich nicht ganz recht hat, zeigt ein Ausschnitt aus einem Interview mit ihrem Parteikollegen und Co-Chef Tino Chrupalla (59). Dieser gibt dem Reporter bereitwillig Auskunft und schätzt seine Aufenthalte im heimischen Wahlkreis auf mehr als 50 Prozent. Chrupalla sieht die Frage auch als «absolut legitim» an, wie er dem Journalisten versichert.

Zurück am Bodensee reicht es Alice Weidel dann endgültig mit der Fragerei. Sie sagt: «Ich hab jetzt keine Lust mehr» und beginnt demonstrativ davonzulaufen.

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