«Versteuern Sie alles in Deutschland?»
Alice Weidel in TV-Debatte wegen Schweiz-Wohnsitz unter Druck

In einer zweistündigen Fernsehrunde stellten sich die Kanzlerkandidaten kritischen Fragen. Neben politischen Themen wurde auch Alice Weidels Wohnsituation thematisiert.
Publiziert: 17.02.2025 um 09:27 Uhr
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Aktualisiert: 17.02.2025 um 09:33 Uhr
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Die vier Kanzlerkandidaten lieferten sich am Sonntag ein TV-Duell.
Foto: Getty Images

Auf einen Blick

  • Kanzlerkandidaten debattieren vor Bundestagswahl über wichtige Themen für Deutschland
  • Alice Weidel bestätigt Steuerzahlung in Deutschland trotz Familienwohnsitz in der Schweiz
  • Vier Kandidaten diskutieren zwei Stunden lang über Migration, Ukraine und Wirtschaft
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Eine Woche vor der Bundestagswahl haben sich die vier deutschen Kanzlerkandidaten der grossen Parteien vor laufenden Kameras eine harte Debatte über die anstehenden Weichenstellungen für das Land geliefert.

In der zweistündigen Fernsehrunde der Sender RTL und ntv ging es um die Migrationspolitik, den Ukraine-Konflikt, die Wirtschafts- und Energiepolitik – und auch um die ganz persönliche Situation von AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel (46). Konkret: Wo sie ihre Steuern zahlt.

«Weil ich meinem Land dienen will»

Moderator Günther Jauch (68) wollte wissen, wo Weidel steuerpflichtig ist. Schliesslich ist die Sache alles anderes als klar. Die Lebenspartnerin der Politikerin und auch die beiden Söhne wohnen in der Schweiz.

An ihrem alten Wohnort Biel BE wurde die deutsche AfD-Frontfrau angefeindet. Darum zog die Familie schliesslich nach Einsiedeln SZ um. Weidel selbst hat aber einen Wohnsitz in Deutschland. Und zwar in Überlingen, nahe der Schweizer Grenze. Die AfD-Kandidatin wunderte sich über das Interesse an ihrer persönlichen Steuersituation. Und antwortete kurz und knapp. «Ich habe meinen Wohnsitz in Deutschland. Ich zahle hier meine Steuern.» Auf die Nachfrage von Jauch, ob das für alle Einkünfte gelte, nickte Weidel. Sie habe auch keine zwei Staatsbürgerschaften. Weidel: «Weil ich meinem Land dienen will.»

«Ich will auch nicht ins Dschungelcamp»

Ebenfalls Gesprächsthema war eine kuriose Frage an die vier Kandidaten zum RTL-Reality-Format «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!», in dem Prominente gegeneinander antreten: «Was ist schlimmer für Sie, Opposition oder Dschungelcamp?» Weidel antwortete: «Definitiv Dschungelcamp.» Merz sagte zunächst: «Ich wundere mich über die Frage.» Dann: «Lieber Jahrzehnte in der Opposition als zehn Tage im Dschungelcamp.» Dem schloss sich Habeck an. Scholz sagte: «Ich will auch nicht ins Dschungelcamp.» Er habe die Sendung aber schon einmal gesehen.

Für ungläubige Reaktionen sorgte eine Frage an Merz: «Was ärgert Sie mehr: Dass Olaf Scholz immer sagt, Sie lügen? Oder dass sogar der Bundeskanzler besser bei jungen Frauen ankommt als Sie?» Weidel fragte ungläubig und lachend: «Der Bundeskanzler kommt besser bei jungen Frauen an? Echt?» Dazu brauche man in jedem Fall einen Faktencheck. Merz war ebenfalls verwundert: «Das höre ich heute Abend auch zum ersten Mal.»

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