Auf einen Blick
- Russland und Ukraine im Krieg seit über 30 Monaten
- Ukrainische Truppen entdecken unbekanntes Gas mit ähnlichen Symptomen wie Tränengas
- 2100 verletzte ukrainische Soldaten durch Gasangriffe
Seit mehr als 30 Monaten befinden sich Russland und die Ukraine im Krieg. Seit Beginn der russischen Invasion setzen die beiden Länder immer wieder neue Waffensysteme ein. Immer wieder sorgt auch der Einsatz von chemischen Waffen auf dem Schlachtfeld für Schlagzeilen. Dieser ist verboten und gilt als Kriegsverbrechen.
Russland soll bereits mehr als 4000-mal mit chemischen Waffen operiert haben, behaupten ukrainische Quellen. Laut eines Berichtes von «Kyiv Independent» kennen die ukrainischen Soldaten den Waffentyp und dessen Inhaltsstoff mittlerweile. Das Gas verursache, ähnlich wie Tränengas, Reizungen, Rötungen, Übelkeit und Erbrechen.
Experten stehen vor Rätsel
Grosse Sorgen bereite ihnen jedoch ein neuer Typ. In den vergangenen Wochen stellten die Ukrainer mehrfach ein unbekanntes Gas fest, das aus abgefeuerten russischen Granaten strömte. Es verursacht offenbar ähnliche Symptome, wie das klassische Tränengas, jedoch ist der Inhaltsstoff weitgehend unbekannt.
Kiew stehe vor einem Rätsel, berichtet der «Kyiv Independent». «Andere Stoffe konnten wir relativ leicht identifizieren und haben eine Idee, womit wir es zu tun haben», erklärt der ukrainische Colonel Artem Vlasiuk, ein Experte für chemische Waffen, gegenüber dem Blatt.
Dutzende Giftgas-Attacken
In diesem Fall sei es jedoch anders. Die Systeme zur Feststellung der Gase haben keinen bekannten Inhaltsstoff angezeigt: Bei insgesamt 320 Angriffen im Oktober habe man nur 15 identifizieren können. Bei den restlichen sei die Situation unklar.
Besonders in der hart umkämpften russischen Gegend Kursk soll der Reizstoff zum Einsatz kommen. Anfang August marschierten ukrainische Soldaten in die russische Grenzregion ein und eroberten einige Dörfer.
Über 2000 Verletzte?
Durch die Attacken sollen über 2000 ukrainische Soldaten verletzt worden sein. Diese Angaben können jedoch nicht unabhängig überprüft werden.
Die Russen bezichtigen die Ukrainer derweil ebenfalls des geplanten Einsatzes von Chemiewaffen. «Wir haben glaubwürdige Informationen, dass die Ukraine mit westlicher Unterstützung eine Reihe von antirussischen Provokationen plant, die den Einsatz von chemischen Waffen in der militärischen Sondereinsatzzone beinhalten», sagte die russische Botschaft in den USA gegenüber dem Nachrichtenportal «Newsweek».