«Wir kämpfen gegen die ganzen Satanisten aus dem Westen»
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Putins Propagandist:«Wir kämpfen gegen die ganzen Satanisten aus dem Westen»

Putins Top-Propagandist wettert gegen eigene Regierung
«Zu viele Bastarde haben gelogen!»

Er wird auch als «Putins Mundwerk» bezeichnet, denn er verbreitet hasserfüllte Kriegspropaganda. Doch in seiner Fernsehshow wettert nun Wladimir Solowjow gegen die eigene Regierung und das russische Militär.
Publiziert: 27.10.2022 um 17:08 Uhr
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Aktualisiert: 27.10.2022 um 17:28 Uhr
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Wladimir Solowjow macht im russischen Staatsfernsehen stets ordentlich Stimmung gegen den Westen.
Foto: Screenshot Rossija 1

Kehrt Wladimir Putins (70) loyalster Propagandist ihm etwa den Rücken zu? Wladimir Solowjow (59) machte in der Vergangenheit ordentlich Stimmung für den Krieg in der Ukraine. Doch plötzlich schlägt er einen neuen Ton an. Der Moderator ist wütend und beschuldigt die Ranghöchsten, gnadenlos gelogen zu haben – und das habe fatale Folgen für Russland.

Putins Top-Propagandist sprach in einer russischen Fernsehshow über die Lage im Krieg. Das südliche Gebiet in Cherson ist hart umkämpft. Obergeneral Sergei Surowikin (56) deutete bereits den Rückzug seiner Truppen an. Russland befände sich im «Heiligen Krieg» gegen den «satanistischen» Westen.

Bis dahin klingt seine Ansprache nach dem üblichen Kreml-Sprech, doch dann schwingt er plötzlich um. Er wird wütend – und wie. «Zu viele Bastarde haben gelogen!», schreit er wutentbrannt ins Mikrofon. «Von vorne bis hinten haben sie uns angelogen! Darüber, was sich in unseren Depots befindet. Darüber, in welchem Zustand unsere Ausrüstung ist. Darüber, wie viele Soldaten an der Front sind.»

«Es wird bittere und schwere Kämpfe geben»

Wen genau er der Lügen beschuldigt, bleibt unklar. Gemeint sein dürften aber Oberbefehlshaber und auch Politiker sein. Sie hätten über die Lagerbestände gelogen und hätten versucht, zu vertuschen, wie viele Soldaten im Krieg gefallen sind.

Diese Lügen hätten katastrophale Folgen für Russland. «Jetzt muss das ganze Land für den Krieg aufstehen», schäumt Solowjow vor Wut. Denn in Wirklichkeit kämpfe man nicht mit der Ukraine, sondern mit dem «bösen» Westen. «Es wird bittere und schwere Kämpfe geben», ist der Moderator überzeugt.

Allerdings bleibe Russland nichts anderes übrig, als weiterzumachen. «Denn sonst hören wir auf zu existieren. Es wird keine russische Kultur, keine russische Sprache, und keine Russen mehr geben.»

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Atomwaffen letztes Ass im Ärmel

Trotz der ungewöhnlichen Anschuldigungen soll Solowjows Ansprache der russischen Bevölkerung wieder Vertrauen in die Regierung bringen.

Was zunächst nach Kritik an denen ganz oben klingt, ist letzten Endes doch nur eine Erklärung, weshalb die jungen Männer nun für ihr Vaterland in den Krieg ziehen müssen. Denn: Man habe es mit einem starken Feind zu tun.

«Wir kämpfen gegen den Nato-Block, dessen militärische und industrielle Macht ganz anders ist, als wir dachten», erklärt Solowjow die Situation. «Aber immerhin führen wir Übungen mit unseren strategischen Nuklearwaffen durch.» Die Atomwaffen seien Russlands letztes Ass im Ärmel. «Ich hoffe, dass wir die auch tatsächlich haben.» (jwg)

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