Auf einen Blick
- Elon Musk und AfD-Chefin Alice Weidel führten umstrittenes Gespräch auf X
- Themen: Hitler, Aliens, Ausländer. Kritik von Ex-AfD-Politiker und Gesundheitsminister Lauterbach
- 150 EU-Beamte sollten Gespräch auf Verstösse gegen EU-Recht überprüfen
Elon Musk (53) und AfD-Chefin Alice Weidel (45) haben sich bei X mehr als eine Stunde miteinander unterhalten. In dem Gespräch ging es um Adolf Hitler, Aliens und Ausländer. Im Netz sorgte der Dialog für eine Mischung aus Spott und Entsetzen.
Ausgerechnet ein ehemaliger AfD-Politiker kritisiert Weidel scharf. «Halten wir fest, dass niemand mehr irgendwelche Anforderungen an deutsche Politiker hat», schreibt Marcus Pretzell auf X. Das Gespräch habe Weidel mehr geschadet als geholfen, glaubt der Mann von Frauke Petry – ehemalige Chefin der AfD. Mittlerweile sind sowohl Petry als auch Pretzell aus der Partei ausgestiegen.
«Sie dient sich ihm an»
«Was für ein Gestammel, besonders von Weidel», findet der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach auf X. «Weidel dient sich dem Tech-Milliardär an, fragt nach der Mars-Besiedlung. Sie hätte fast gekniet. Peinlich», regt sich der SPD-Politiker auf.
Der renommierte deutsche Politikwissenschaftler Carlo Masala äussert sich beim Kurznachrichtendienst X ebenfalls zur Unterhaltung. «Mein Mitleid mit den 150 EU-Beamten, die sich diesen Driss anhören mussten», kommentierte Masala ironisch. Er nahm dabei Bezug auf einen Bericht des US-Magazins «Politico», nach dem rund 150 EU-Beamten das Gespräch auf Verstösse gegen EU-Recht überprüfen sollten. Das Gespräch sei «schlechter als jede Diskussion zwischen zwei Volltrunkenen in deiner Eckkneipe», fügte Masala hinzu.
«Bodenloses Englisch»
FDP-Politiker Wolfgang Kubicki wittert hingegen eine tieferliegende Problematik: «Wenn wir – wie ich heute lese – 150 Beamte der Europäischen Union haben, die eine Diskussion von Elon Musk und Frau Weidel beobachten sollen, haben wir ein Demokratieproblem.» Der 72-Jährige war am Donnerstagabend beim Blankeneser Neujahresempfang zugegen, als er von Journalisten auf das Gespräch angesprochen wurde.
Ein weiterer Aspekt, der für Aufsehen und Reaktionen sorgte, war Weidels Englisch. «Als bodenlos» bezeichnet Florian Bieder, der für den FDP-Parlamentarier Max Mordhorst die sozialen Medien betreut, Weidels Ausführungen.
Thomas Jäger, der an der Universität zu Köln forscht, urteilt, dass Weidel von dem Gespräch «intellektuell überfordert» gewesen sei. «Musk war in jeder Phase überlegen», schreibt Jäger.