Pentagon spricht von russischer Desinformationskampagne
Ukrainer sollen Nato-Waffen im Darknet verkaufen

Die Kampfmoral sinkt auch an der ukrainischen Front. Die Versorgungslage ist prekär. Landen von Nato-Staaten gelieferte Waffen im Darknet? Dafür gibt es einschlägige Hinweise. Das Pentagon weist solche Berichte als Desinformation Moskaus zurück.
Publiziert: 05.06.2022 um 11:08 Uhr
1/10
Im Darknet gibts alles zu kaufen. Jetzt offenbar auch Waffen, die für die Ukraine bestimmt sind.
Foto: Keystone

Schlechte Versorgung, zu wenige Waffen an der Front: Nicht nur russische, auch ukrainische Soldaten desertieren. Viele weigern sich, in den sicheren Tod geschickt zu werden. Dass sie kaum Waffen haben, könnte auch mit einem neuen Geschäft im Darknet zu tun haben. Ukrainer scheinen eben vom Westen eben gelieferten Waffen im Internet zu verkaufen.

Nicht alle der von den USA und anderen Nato-Staaten gelieferten Waffen landen offenbar an Front gegen die Russen. Für die Ukraine bestimmte Waffen tauchen im Darknet auf. Ob Panzerabwehrraketen, automatische Waffen, Munition, Drohnen oder sogar Minen – Händler im Darknet scheinen über volle Lager zu verfügen. Eine Javelin-Panzerabwehrrakete kostet um die 30'000 Dollar.

Im 1,7 Milliarden Dollar schweren Militärpaket der USA für die Ukraine sind auch 1000 Javelins drin. Einige davon scheinen bereits im Darknet erhältlich. Die USA haben die tragbare FGM-148 Javelin entwickelt, um schwer gepanzerte Fahrzeuge wie Kampfpanzer und leichtere Militärfahrzeuge zu bekämpfen. Jetzt scheinen solche Waffen über dunkle Umwege nach Europa zu gelangen.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Russische Desinformationskampagne?

Laut auf sozialen Medien geteilten Bildern und Links werden Nato-Waffen direkt aus der Ukraine an jeden Ort der Welt verschickt. Das Sortiment aus Kiew umfasst auch Pistolen, Gewehre, Granaten (ab fünf Stück) und Körperschutz. Verschiedene Verkäufer scheinen gute Geschäfte zu machen. Accounts weisen zahlreiche erfolgte Transaktionen auf.

Offiziell tun die USA derlei Waffenverkäufe als russische Desinfomationskampagne ab. «Wir haben keinerlei Beweise, die solche Behauptungen bestätigen», sagte der Pentagon-Sprecher Eric Pahon dem US-Sender Fox. Solche Berichte, so Pahon, würden ausschliesslich in Propaganda-Netzwerken der Russen erscheinen. (kes)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?