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Party statt Corona in Texas (USA)
Lasche Regeln, wenig Ansteckungen – wie geht das?

Während andere US-Bundesstaaten mit steigenden Infektionszahlen kämpfen, zelebriert Texas das nahezu normale Leben. Selbst ohne Maskenpflicht gehen die Corona-Ansteckungen zurück.
Publiziert: 18.04.2021 um 18:19 Uhr
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Aktualisiert: 19.04.2021 um 06:44 Uhr
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In der texanischen Grossstadt Houston erinnert derzeit viel an das Leben vor der Pandemie.
Foto: AFP
Andrea Cattani

Frühlingszeit ist Partyzeit in Texas. Die Sportteams spielen vor Tausenden von Zuschauern, an den Stränden werden feuchtfröhliche Spring-Break-Partys abgehalten, und auch die Barbecue-Saison wird im südlichen Bundesstaat traditionell früh eingeläutet.

Mit der Eindämmung einer Pandemie hat das eigentlich nicht viel zu tun, doch im bevölkerungsmässig zweitgrössten Gliedstaat der USA passt das alles zusammen. Aber wie?

Texas ist «100 Prozent offen»

Als das Baseball-Team der Texas Rangers am Freitag sein Heimspiel austrägt, sitzen auf den Rängen über 22'000 Zuschauer. Abstände gibt es kaum. Die meisten Fans tragen keine Maske.

Das müssen sie auch nicht. Denn die Corona-Regeln sind in Texas lasch. Selbst eine gesetzliche Maskentragepflicht gibt es nicht mehr. Schon Anfang März hatte Gouverneur Greg Abbott (63) diese Massnahme sowie den Teil-Shutdown feierlich aufgehoben. Texas sei wieder «100 Prozent offen», so Abbotts Botschaft auf Twitter.

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Für dieses Vorpreschen hagelte es heftige Kritik, nicht zuletzt auch von US-Präsident Joe Biden (78). Andere Bundesstaaten wie Michigan, Pennsylvania oder New York haben noch immer massiv strengere Regeln – und kämpfen mit steigenden Ansteckungszahlen. Wegen ausufernder Feiern an Stränden musste in Teilen von Florida sogar temporär der Notstand ausgerufen werden, damit die behördlich angeordneten Massnahmen wieder durchgesetzt werden konnten.

Gouverneur sieht Texas «nahe an der Herdenimmunität»

Ganz anders Texas. Dort sind die Ansteckungszahlen über den Zeitraum der letzten zwei Wochen sogar um fünf Prozent zurückgegangen. Momentan werden pro Tag noch rund 3400 Neuinfektionen gemeldet – bei rund 29 Millionen Einwohnern.

Für Gouverneur Abbott ist der Fall klar: Vor allem die von ihm gewählte Strategie ist für die erfolgreiche Sonderlage seines Bundesstaats verantwortlich. Man sei in Texas schon «nahe an der Herdenimmunität», erklärte Abbott in einem TV-Interview. Das allerdings ist eher Wunschdenken. Erst rund 19 Prozent der Texanerinnen und Texaner sind schon vollständig geimpft. Und selbst wenn man die bereits einmal infizierten Personen grosszügig hinzuzieht, kommt man auf nur knapp 50 Prozent Immunisierte im Bundesstaat.

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Massnahmen werden freiwillig eingehalten

Viel wahrscheinlicher ist, dass Texas enorm vom Klima profitiert. Denn während im Norden der USA noch teils winterliche Temperaturen herrschen und das Leben hauptsächlich drinnen stattfindet, können texanische Städte wie Dallas, Houston oder Austin schon mit Temperaturen über 20 Grad Celsius aufwarten. Viele Aktivitäten finden dort deshalb schon jetzt im Freien statt. Hinzu kommt, dass sich viele Menschen in Texas auch auf freiwilliger Basis weiter schützen. Zahlreiche Restaurants, Bars und Läden bleiben aus Eigeninitiative bei Maskenpflicht, begrenzten Besucherzahlen und Abstandsregeln.

Experten befürchten, dass sich die Lage in Texas auch rasch wieder ändern und die Infektionszahlen dann stark in die Höhe schiessen könnten. Bleibt nur zu hoffen, dass der Bundesstaat einen möglichst warmen und sonnigen Frühling erlebt.

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