Das erste Mal so richtig im medialen Rampenlicht stand die Antikörpertherapie, als sie Donald Trump (74) verabreicht wurde. Der damalige US-Präsident bekam eine Infusion mit einem Antikörper-Cocktail des Biotech-Unternehmens Regeneron, der offiziell noch nicht zur Behandlung zugelassen ist. An der Entwicklung ist auch der Basler Pharmakonzern Roche beteiligt. Die Antikörper sollen das Virus daran hindern, sich im ganzen Körper zu verbreiten. Und so einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf verhindern.
Der Bundesrat will sich wappnen im Hinblick auf die Versorgung mit wichtigen und vielversprechenden Arzneimitteln gegen Covid-19, wie er gestern in Bern mitteilte. So würden etwa sogenannte Monoklonale Antikörper-Kombinationstherapien in der Schweiz bald verfügbar sein. Bis die Krankenversicherer die Kosten übernehmen, will vorerst der Bund für die Finanzierung dieser Behandlungen aufkommen.
Einmalig intravenös verabreicht
Diese einmalig intravenös verabreichten Medikamente verhindern das Eindringen des Virus in die Zelle und senken laut ersten Studien das Erkrankungsrisiko deutlich. Falls man sie in einem frühen Krankheitsstadium einsetzt. Vorbild und Grundlage sind Antikörper, die aus dem Plasma eines Menschen gewonnen werden, die Covid-19 überstanden haben.
In den USA oder Italien etwa gab es bereits Notfallzulassungen für solche Medikamente. Medikamente mit monoklonalen Antikörpern gibt es bereits seit den 1990er-Jahren. Sie wurden bisher meist gegen Krebserkrankungen oder Autoimmunkrankheiten eingesetzt. (pbe/SDA)