Auf einen Blick
- Rückzug der Ukrainer verunsichert russische Militärblogger
- Ukraine könnte strategische Taktik hinter Rückzug haben
- Russische Truppen ziehen vom Donbass weiter Richtung Pokrowsk
In der Stadt Pokrowsk wurden die Leute dazu aufgefordert, die Stadt zu verlassen. Die Stadt mit über 60'000 Einwohnerinnen und Einwohnern befindet sich östlich des Donbass, wo russische Streitkräfte gerade Boden gut machen, während Selenskis Armee die Kontrolle im russischen Kursk ausweitet.
Die ukrainische Stadt ist ein wichtiger logistischer Knotenpunkt für die Versorgungen der Truppen. Der Verlust von Pokrowsk wäre für die Ukraine fatal. Experten sprachen jüngst von einer «operativen Katastrophe», wie «Focus» schreibt.
Rückzug als Taktik
Russische Militärblogger schreiben auf Telegram, dass sich Russland noch nicht zu früh freuen soll. Dass sich die Ukrainer derzeit zurückdrängen lassen und eigene Fehler eingestehen, verunsichert sie. Sie mutmassen, dass es sich hierbei auch um eine Taktik handeln könnte.
Der Blogger Ewgeni Norin schreibt, dass man wisse, dass die ukrainische Armee noch immer über gut ausgerüstete und intakte Einheiten verfüge. Er schätzt die ukrainische Reserve auf rund fünf Brigaden. Eine Brigade bezeichnet eine militärische Formation mit einer Stärke von 1500 bis 5000 Streitkräften.
Ukraine überlässt Städte kampflos
Da die Ukraine nicht «wie ein Idiot» agiere, geht Norin davon aus, dass sie sich ihre Truppen für etwas anderes aufsparen, wenn sie nicht nach Pokrowsk geschickt werden. Was das genau sei, könnte, geht aus seinen Posts jedoch nicht hervor.
Dass sich die ukrainischen Truppen weiter aus dem Donbass zurückziehen, verunsichert auch Ilya Yansen. Aktuell würden den Russen in den Regionen, in denen sie vorrücken, die «Schlüssel zu den Städten» quasi in die Hände gelegt.
Yansen ahnt, dass es den ukrainischen Truppen nun darum gehe, ihnen so viel «Schmerz wie möglich» zuzufügen und die russische Gesellschaft zu destabilisieren. Von der Ukraine ist zu ihrer Strategie nicht viel bekannt.
Kommunikationsfehler mit Todesfolge
Die ukrainische Luftwaffe musste aber jüngst Kritik einstecken, wegen des Absturzes eines F-16-Kampfjets, bei dem der Pilot ums Leben kam.
Es habe sich weniger um einen Absturz gehandelt, als vielmehr um einen Abschuss durch die ukrainische Luftabwehr, schreibt die ukrainische Abgeordnete Mariana Bezuglaya auf X und Telegram.
Abschuss, Piloten-Fehler oder Luftkampf?
«Nach meinen Informationen wurde die F-16 des ukrainischen Piloten Oleksij ‹Moonfish› Mes aufgrund mangelnder Koordination zwischen den Einheiten durch das Patriot-Flugabwehrraketensystem abgeschossen», so Bezuglaya weiter.
Wie es zum Absturz und dem Tod des Piloten kam, ist nicht abschliessend geklärt. Das US-Magazin «Wall Street Journal» schreibt, ein US-Beamter habe behauptet, der Absturz sei auf einen Fehler des Piloten zurückzuführen. Der ukrainische Generalstab teilte mit, der Jet sei bei einem Luftkampf abgeschossen worden.