Betroffen seien unter anderem Mitarbeiter der «New York Times», der «Washington Post» und des Senders CNN. Die Sperrungen erfolgten am Donnerstagabend (Ortszeit) ohne Vorwarnung, schrieb etwa die «Washington Post».
Erst am Vortag hatte Twitter einen Account gesperrt, der den Privatjet von Konzernchef Elon Musk verfolgte. Einige der nun suspendierten Journalisten haben den Berichten zufolge darüber geschrieben sowie über Musks Äusserung, er und seine Familie seien durch die Weitergabe von Standortdaten gefährdet worden. Vor ihrer Sperrung hatten viele der Journalisten Zehntausende Follower auf der Plattform, schrieb die «New York Times».
Musk spricht von Verstoss gegen die Nutzungsbedingungen
Auf Bitten um eine direkte Stellungnahme habe Twitter zunächst nicht reagiert, berichteten mehrere US-Medien. In mehreren Tweets in der Nacht zum Freitag schrieb Musk allerdings, für Journalisten gälten dieselben Regeln wie für alle anderen auch. Er bezog sich dabei auf «Doxxing», nämlich die Weitergabe von persönlichen Dokumenten einer Person, einschliesslich Informationen wie ihrer Adresse.
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«Sie haben meinen exakten Echtzeit-Standort gepostet, im Grunde die Koordinaten für ein Attentat», schrieb Musk, ohne Details oder Beweise zu nennen. Musk sprach von einem Verstoss gegen die Twitter-Nutzungsbedingungen. Unklar war zunächst, ob die Konten dauerhaft gesperrt wurden.
Journalisten hoffen auf Korrektur
«Die heutige Sperrung der Twitter-Konten einer Reihe prominenter Journalisten, darunter Ryan Mac von der «New York Times», ist fragwürdig und bedauerlich», sagte der Sprecher der Zeitung, Charlie Stadtlander, am Donnerstagabend. Twitter habe keine Erklärung für den Schritt gegeben.
Man hoffe, dass die Sperrungen zurückgenommen würden. «Die impulsive und ungerechtfertigte Sperrung einer Reihe von Reportern, darunter Donie O'Sullivan von CNN, ist besorgniserregend, aber nicht überraschend», schrieb CNN.
Flugdaten verstossen gegen Richtlinien
Das Twitter-Konto, das Musks Privatjet verfolgte, war vom Studenten Jack Sweeney angelegt worden, der dazu mit Hilfe eines automatisierten Computerbots öffentlich zugängliche Flugdaten auswertete. Musk hatte in einem Tweet am Mittwochabend erklärt, dass der deaktivierte Bot-Account gegen die Nutzerrichtlinien der Internetplattform verstossen habe.
Dabei hatte der Twitter-Chef im November noch verkündet, er sehe sich der Redefreiheit so sehr verpflichtet, dass er das Konto erlaube, obwohl es ein Risiko für seine Sicherheit darstelle.
(SDA)