Zensur von Chefsachen?
Twitter sperrt Account zu Privatflügen von Elon Musk

Wer bei Twitter verfolgte, wohin Elon Musk privat fliegt, sieht jetzt nur noch: «Account gesperrt». Ein Account, der teilte, wie oft Musk den Privatjet nutzt, wurde deaktiviert. @ElonJet hatte zuletzt hunderttausende Follower.
Publiziert: 14.12.2022 um 22:56 Uhr
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Aktualisiert: 15.12.2022 um 09:00 Uhr
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Auf Twitter kann man die Privatfliegerei von Elon Musk künftig nicht mehr verfolgen.
Foto: Keystone

Der Kurzbotschaftendienst Twitter hat ein Nutzerkonto gesperrt, auf dem die Flüge seines neuen Besitzers Elon Musk (51) dokumentiert wurden. «Account gesperrt» stand am Mittwoch auf der Twitter-Seite von @ElonJet. Ein Grund für die Sperrung wurde nicht genannt.

Das vom Studenten Jack Sweeney ins Leben gerufene Nutzerkonto griff auf öffentlich zugängliche Daten zurück, um automatisch die Starts und Landungen des Privatjets von Elon Musk zu dokumentieren.

Musk bot Besitzer des Accounts 5000 Dollar

Der Account hatte rund eine halbe Million Follower. Sweeneys privates Nutzerkonto wurde nicht gesperrt – auf anderen Online-Plattformen veröffentlicht er weiterhin Musks Privatflüge.

In der Vergangenheit hatte Musk, der Chef des Elektroautobauers Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX, Sweeney 5000 Dollar (rund 4725 Euro) geboten, um den Account @ElonJet zu schliessen.

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Twitter-Chef versprach, Account nicht zu sperren

Nur wenige Tage nach dem Kauf von Twitter für 44 Milliarden Dollar Ende Oktober beteuerte Musk dann, sein Einsatz für das Recht auf freie Meinungsäusserung gehe so weit, dass er das Nutzerkonto über seine Privatflüge nicht schliessen werde – auch wenn es ein direktes Risiko für seine persönliche Sicherheit darstelle.

Der Multimilliardär – derzeit der zweitreichste Mensch der Welt hinter dem französischen Luxusgütermogul Bernard Arnault (73) – hat Twitter seit der Übernahme ins Chaos gestürzt. Er entliess das Spitzenmanagement und rund die Hälfte der Belegschaft und schaltete gesperrte Konten wie jenes des früheren US-Präsidenten Donald Trump (76) wieder frei.

Werbekunden wenden sich von Twitter ab

Musk gibt sich als radikaler Verfechter des Rechts auf freie Meinungsäusserung. Kritiker befürchten, dass unter seiner Führung auf Twitter Hassbotschaften und Falschinformationen rasant zunehmen könnten.

Zuletzt löste Musk Medienberichten zufolge ein Beratergremium auf, das Twitter vor sechs Jahren im Kampf gegen Hassbotschaften, Kinderpornografie und Diskriminierung gegründet hatte. Zahlreiche grosse Werbekunden haben sich bereits von Twitter abgewendet. (AFP/euc)

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