Musks neueste Biden-Enthüllungen
Hat Twitter 2020 den US-Wahlkampf sabotiert?

Vor wenigen Tagen veröffentlichte Twitter-Boss Elon Musk neueste Informationen zu den geleakten Computerdateien von Hunter Biden, die im Herbst 2020 vor den Präsidentschaftswahlen für Aufsehen sorgten. Es stellt sich die Frage: Hat Twitter den US-Wahlkampf sabotiert?
Publiziert: 05.12.2022 um 21:59 Uhr
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Aktualisiert: 06.12.2022 um 08:15 Uhr
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Anfang Dezember veröffentlichte Twitter-Boss Elon Musk neue Details zur Hunter-Biden-Story.
Foto: keystone-sda.ch
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Carla De-VizziRedaktorin News

Schon Tage zuvor kündigte der neue Twitter-Boss Elon Musk (51) eine grosse Enthüllung zu den sogenannten Twitter-Files an. «Was wirklich mit der von Twitter unterdrückten Hunter-Biden-Story passiert ist, wird auf Twitter veröffentlicht!», verkündete Musk Anfang Dezember. Im Mittelpunkt stand dabei ein Artikel der «New York Post» über durchgesickerte Computerdateien von Hunter Biden (52), dem Sohn des US-Präsidenten Joe Biden (80).

Weil die Herkunft der Informationen zu dieser Geschichte zunächst nicht klar erschien und mögliche russische Propaganda befürchtet wurde, entschied sich Twitter damals, den Artikel zu blockieren.

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Am vergangenen Freitag kündigte Musk darum die grosse Enthüllung an. Interne Dokumente, die zeigen sollten, dass die US-Regierung Twitter die Blockade des Artikels befohlen habe.

Im Auftrag von Tesla-Chef Musk veröffentlichte der Journalist Matt Taibbi (52) nun aber die wichtigsten Erkenntnisse zum Hunter-Datenleck – samt Screenshots aus internen Mails, Nachrichten von Politikern und Kommentaren des früheren Moderationsteams. Sie zeigen ein etwas anderes Bild.

Doch was genau steckt hinter den neusten Vorwürfen, die von Musk kommen? Blick liefert die wichtigsten Antworten.

Was wird Hunter Biden vorgeworfen?

Die Geschichte nahm ihren Lauf im Oktober 2020. Inmitten des Präsidentschaftswahlkampfs veröffentlichte damals die «New York Post» einen Artikel zu Hunter Bidens umstrittenen Geschäftsbeziehungen in die Ukraine. Die Informationsquelle soll Hunter Bidens Laptop gewesen sein, den er bei der Reparatur liegen gelassen hatte und der schlussendlich auf der Redaktion der «NYP» gelandet sein soll.

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Insbesondere Hunters Geschäfte in der Ukraine warfen dabei Fragen auf: Hunter Biden hatte zwischen 2014 und 2019 einen lukrativen Posten im Aufsichtsrat des ukrainischen Gaskonzerns Burisma inne, zur gleichen Zeit war sein Vater Joe Biden als US-Vizepräsident federführend für die Ukraine zuständig. Und: Biden junior soll gezielt Einfluss auf ukrainische Geschäftsleute genommen haben, wie die geleakten E-Mails zeigen würden. Zudem soll der Rechtsanwalt wegen eines Videos, das Sex sowie Drogenkonsum zeigte, in Erklärungsnot geraten sein.

Hier konsumiert Hunter Biden Crack
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Video zeigt:Hier konsumiert Hunter Biden Crack

Warum steht Hunter Biden immer wieder im Fokus?

Die Auslandsgeschäfte von Bidens Sohn Hunter hatten bereits in der Vergangenheit für Schlagzeilen gesorgt und den Republikanern Anlass für politische Angriffe auf den Demokraten Joe Biden gegeben. Bereits im Wahlkampf 2020 hatte es sich die Trump-Kampagne zum Ziel gesetzt, durch den Skandal mit Hunter Biden den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden zu schwächen.

Eine von Republikanern geleitete Untersuchung des Senats fand jedoch keine Beweise für ein Fehlverhalten des älteren Biden in dieser Angelegenheit, während er Vizepräsident war.

Weisses Haus: Offenlegung von Twitter-Dokumenten ist Ablenkungsmanöver

Das Weisse Haus wertet die jüngste Veröffentlichung interner Twitter-Dokumente mit Blick auf den Sohn von US-Präsident Joe Biden als Ablenkungsmanöver. Die Sprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre, sagte am Montag, es sei ein interessanter «Zufall», dass die Unterlagen «voll alter Nachrichten» ausgerechnet zu einer Zeit veröffentlicht würden, in der Twitter mit «sehr ernsten Fragen über das wachsende Ausmass von Wut, Hass und Antisemitismus auf seiner Plattform» konfrontiert sei – und Fragen dazu, wie der Konzern dies geschehen lasse. «Das ist ein Ablenkungsmanöver», sagte sie.

Das Weisse Haus wertet die jüngste Veröffentlichung interner Twitter-Dokumente mit Blick auf den Sohn von US-Präsident Joe Biden als Ablenkungsmanöver. Die Sprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre, sagte am Montag, es sei ein interessanter «Zufall», dass die Unterlagen «voll alter Nachrichten» ausgerechnet zu einer Zeit veröffentlicht würden, in der Twitter mit «sehr ernsten Fragen über das wachsende Ausmass von Wut, Hass und Antisemitismus auf seiner Plattform» konfrontiert sei – und Fragen dazu, wie der Konzern dies geschehen lasse. «Das ist ein Ablenkungsmanöver», sagte sie.

Die Republikaner im Repräsentantenhaus, die bereits im Oktober auf Twitter eine Hommage an Musk veröffentlichten, planen, eine Untersuchung der Geschäfte von Hunter Biden zu starten. Dies soll bei der Übernahme des Repräsentantenhauses nächsten Monat geschehen.

Hunter Biden, der weiterhin Gegenstand einer strafrechtlichen Untersuchung des Justizministeriums ist, streitet bisher jegliches Fehlverhalten ab.

Wie gefährlich kann das Joe Biden werden?

Ob und inwiefern die Geschichte negative Auswirkungen für US-Präsident Joe Biden haben wird, ist unklar. Wie mehrere internationale Medien schreiben, hätten die «Twitter Files» nämlich nicht wirklich etwas Neues offenbart. «Es gibt keine Beweise – die ich gesehen habe – für eine Verwicklung der Regierung in die Laptop-Geschichte», schrieb der Journalist Taibbi.

Der US-Tech-Seite Wired zufolge handle es sich dabei nur um Futter für weitere Verschwörungstheorien. Bereits in der Vergangenheit war Elon Musk mit der Verbreitung von Verschwörungstheorien aufgefallen.

Wie fielen die Reaktionen auf Musks Enthüllung aus?

Bei manchen rechten Kommentatoren sorgten die neu geleakten Informationen mächtig für Aufsehen. Andere hätten sich davon jedoch mehr erhofft. So gar eine Kolumnistin der direkt betroffenen «NYP»: Ihr zufolge handle es sich dabei «nicht um jenen entscheidenden, schlagenden Beweis, auf den sie gehofft hätten».

Twitter-Boss Musk kündigte allerdings bereits weitere Veröffentlichungen an.

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