Nichts für Allergiker!
Britische Regierung warnt wegen Biontech-Pfizer-Impfstoff

In Grossbritannien werden die Menschen seit Dienstag in Massen geimpft. Nun zeigen sich aber die ersten Probleme: Zwei Personen reagierten allergisch auf die Impfung.
Publiziert: 09.12.2020 um 17:25 Uhr
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Aktualisiert: 15.12.2020 um 14:50 Uhr
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In Grossbritannien wird seit Dienstag im grossen Stil geimpft.
Foto: imago images/i Images

Kurz nach der Impf-Euphorie in Grossbritannien kommt von der Arzneimittelaufsicht (MHRA) schon die erste Warnung: Menschen mit erheblicher allergischer Vorgeschichte sollen vorerst auf die Impfung verzichten. Der Grund: Zwei Mitarbeiter des staatlichen Gesundheitssystems (NHS) hatten nach der Biontech-Pfizer-Impfung eine schwere allergische Reaktion erlitten.

«Beide erholen sich gut», sagte NHS-Chef Stephen Powis am Mittwoch vor einem Parlamentsausschuss in London. Bei der Warnung handle es sich um eine reine Vorsichtsmassnahme, wie es bei neuen Impfstoffen üblich sei, sagte er. Zudem hätten die beiden Betroffenen eine entsprechende Vorgeschichte mit Allergien. Dennoch: Das MHRA will den Fällen nun näher auf den Grund gehen. Unterstützung bekommt die Arzneimittelaufsicht dabei von Biontech und Pfizer.

90-Jährige war die Erste

Grossbritannien hatte als erstes Land der Welt dem Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer eine Notfallzulassung für deren Corona-Impfstoff erteilt, das Mittel wird seit Dienstag flächendeckend eingesetzt. Am ersten Tag wurden mehrere Hundert Menschen geimpft, wie britische Medien berichteten. Hochrisikogruppen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pflegeheimen, sowie besonders gefährdetes medizinisches Personal gehören zu den ersten, die die Impfung bekommen.

Die erste Person, die sich impfen liess, war die 90-jährige Margaret Keenan aus Nordirland. Die ältere Dame fühlt sich sehr privilegiert und freut sich, endlich ihre Familie wieder treffen zu dürfen. Denn wie sie gegenüber den britischen Medien sagte, sei sie den grössten Teil des Jahres alleine gewesen.

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Weitere Impfstoffe in Aussicht

Bei dem Biontech/Pfizer-Mittel alleine soll es in Grossbritannien nicht bleiben. «Wir erwarten voraussichtlich zur Jahresmitte (2021) ein Portfolio von drei oder vier Impfstoffen, die wir verwenden können», sagte der medizinische Regierungsberater Chris Whitty dem Ausschuss.

So haben der schwedisch-britische Pharmakonzern Astrazeneca gemeinsam mit der Universität Oxford sowie die US-Firma Moderna Impfstoffe entwickelt. (SDA/bra)


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