Es sei «einer der schlimmsten Fälle», den er in seinen 30 Jahren Berufserfahrung je gesehen habe. Das sagt der Sheriff Peyton Grinnell von Lake County, Florida, über Joseph Giampa (36).
Der Mann sitzt seit vergangenem Monat im Knast, weil er ein Mädchen unter 12 Jahren in seinem Wohnmobil vergewaltigt hat und sich bei seiner Tat auch noch filmte. Auf dem Film ist zu sehen, wie er dem Mädchen zu Beginn befiehlt, sich auszuziehen und schliesslich zwingt, ein Kostüm inklusive Häschenohren anzuziehen. Danach vergeht er sich auf schlimmste Weise an ihr.
«Volle Unterstützung für Todesstrafe»
In welcher Beziehung er zu dem Mädchen steht, wird von den Behörden nicht bekannt gegeben. Doch die Taten wiegen so schwer, dass Staatsanwalt William Gladson nun die Todesstrafe für Giampa fordern will. Er reichte eine entsprechende Absichtserklärung ein. Sheriff Grinnell sagt dazu: «Der Staatsanwalt hat meine volle Unterstützung bei der Forderung nach der Todesstrafe für dieses Monster.»
Es wäre der erste Fall in Florida überhaupt, in dem ein Kinderschänder zum Tod verurteilt wird. Dabei berufen sich die Ankläger auf ein neues Gesetz, das von Floridas Gouverneur Ron DeSantis (45) am 1. Oktober in Kraft gesetzt wurde. Dieses hat die Todesstrafe auf Sexualverbrechen gegen Kinder ausgedehnt.
Dürfte ein Fall für den Obersten Gerichtshof werden
In einer Erklärung wies Staatsanwalt Gladsons Büro auf die «Schwere des Verbrechens und seine Auswirkungen auf die Gemeinschaft» hin. Erschwerend in Giampas Fall komme hinzu, dass das Verbrechen aus finanziellen Gründen begangen wurde und besonders abscheulich und grausam gewesen sei.
Ob Giampa dafür wirklich hingerichtet werden kann, dürfte ein Fall für den Obersten Gerichtshof in den USA werden. Dieser hat in einem Präzedenzfall 1977 die Verhängung der Todesstrafe für Vergewaltigung untersagt, sofern das Opfer danach am Leben bleibt. Auch 2008, als der US-Bundesstaat Louisiana den Kinderschänder Patrick Kennedy hinrichten wollte, stoppte das Oberste Gericht das Vorhaben.
Strafrechtsexperte Stephen Harper sagt zur «Tampa Bay Times», dass sehr unschön aussehen würde, wenn das Oberste Gericht den Fall Kennedy gegen Louisiana rückgängig machen würde. «Um legitim zu sein, muss der Oberste Gerichtshof an früheren Entscheidungen festhalten, auch wenn die derzeitigen Mitglieder des Gerichts damit nicht einverstanden sind.» (neo)