«Schwulenhochzeit» abgehalten
Polizei nimmt 200 Männer wegen Homosexualität fest

Wegen «mutmasslicher Homosexualität» hat die Polizei in Nigeria eigenen Angaben zufolge 200 Männer festgenommen.
Publiziert: 30.08.2023 um 02:28 Uhr
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Aktualisiert: 30.08.2023 um 07:22 Uhr
Die nigeranische Polizei nahm mehr als 200 Menschen fest.
Foto: Screenshot

Die Männer hätten am Montag in einem Hotel nahe der Küstenstadt Warri im südlichen Bundesstaat Delta eine «Schwulenhochzeit» abgehalten, sagte der Polizeisprecher des Staats, Bright Edafe, am Dienstag. Die Polizei habe das Hotel gestürmt; die Mehrheit der Männer habe «Frauenkleider» getragen, sagte Edafe. Die beiden als Braut und Bräutigam gekleideten Männer seien ebenfalls festgenommen worden.

Nach Abschluss weiterer Ermittlungen sollen die Verhafteten formell angeklagt werden, wie der Polizeisprecher sagte. «Ich kann garantieren, dass sie vor Gericht angeklagt werden. Wir nehmen das nicht auf die leichte Schulter. Es ist ein klarer Fall, aber bis zum Beweis des Gegenteils durch das zuständige Gericht gilt für sie die Unschuldsvermutung», sagte er.

Afrikas meistbevölkerter Staat mit rund 220 Millionen Einwohnern hatte 2014 ein Gesetz erlassen, das gleichgeschlechtliche Vereinigung oder Ehe verbietet. Menschen, die das Gesetz verletzen, droht in dem westafrikanischen Land eine Haftstrafe von bis zu 14 Jahren.

Afrika geht in vielen Ländern gegen Homosexuelle vor

Homosexualität ist in vielen Staaten des Kontinents strafbar. Uganda verschärfte im Mai seine Anti-Homosexuellen-Gesetze. Am Montag wurde bekannt, dass ein 20-Jähriger Mann verhaftet wurde und wegen «schwerer Homosexualität» angeklagt wird. Ihm droht lebenslange Haft – unter Umständen gar die Todesstrafe. 

Im Nachbarland Kenia soll demnächst im Parlament über ein Gesetz nach ugandischem Vorbild debattiert werden. In Ghana berät das Parlament derzeit über ein Gesetz, nach dem Schwulen und Lesben mehrjährige Haft drohen könnte, wenn sie sich selbst als homosexuell bezeichnen. Auch in Namibia beschloss das Parlament im Juli ein Gesetz, das die Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Ehen ausschliesst, die im Ausland geschlossen wurden. Im Land selbst ist Homosexualität verboten. (SDA/neo)

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