Nach dem U-Boot-Unglück kommen immer wieder neue, tragische Details ans Licht. Nun wird bekannt: Offenbar beschäftigte der Konzern Ocean Gate Praktikanten, die Teile des implodierten Tauchboots entwarfen.
Wie das amerikanische Magazin «The New Yorker» berichtet, soll Ocean-Gate-CEO Stockton Rush (†61) Studenten der amerikanischen Washington State University als Praktikanten angestellt haben. Diese hätten an den elektronischen Systemen des Tauchboots gearbeitet.
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«Das gesamte elektrische System ist unser Design. Wir haben es implementiert und es funktioniert», soll Ex-Student Mark Walsh in einer alten Ausgabe der Uni-Zeitung gesagt haben, wie der «New Yorker» schreibt. Walsh habe sein Studium im Jahr 2017 abgeschlossen. Nach seinem Praktikum bei Ocean Gate sei er von der Firma als leitender Ingenieur für Elektrotechnik angestellt worden.
Gegenüber dem «New Yorker» wollte sich ein Sprecher von Ocean Gate nicht zu den Vorwürfen äussern. Bekannt ist aber, dass CEO Rush zahlreiche Sicherheitsvorgaben ignorierte. In einer Videobotschaft sagte der Verunglückte: «Ich möchte, dass man sich an mich als Erfinder erinnert. Ich habe einige Regeln gebrochen, um das hier zu machen. Ich habe sie mit Logik und guter Technik gebrochen.»
So verwendete Rush für den Bau des Tauchboots unter anderem auch Kohlefaser. Dieses Material ist steifer und weniger elastisch als Titan. U-Boote, die so tief tauchen, bestehen normalerweise aus einer kugelförmigen Titan-Struktur. Diese ist elastisch und schrumpft, um sich dem enormen Druck anzupassen.
Rush war sich des Risikos bewusst. Gebaut hat er das Boot trotzdem. Seine Aussage dazu: «Es gibt eine Regel, dass man Kohlefaser und Titan nicht zusammen verwendet – und ich habe es gemacht.» (zis)