Eine gewaltige Angst beherrschte den Tech-Milliardär Elon Musk (52): Er fürchtete sich davor, dass seine Technologie einen Atomkrieg auslösen würde.
Aus diesem Grund habe er persönlich die Angestellten seines Raumfahrtunternehmens SpaceX vor einem Jahr aufgefordert, das Satelliteninternet Starlink um die von Russland annektierte Halbinsel Krim zu deaktivieren. Das Ziel: einen Überraschungsangriff der Ukrainer auf die russische Schwarzmeerflotte zu verhindern. Das berichtet CNN unter Berufung auf eine neue Biografie über Musk, die bald erhältlich sein wird.
Musks Macht war einzigartig
Walter Isaacson (71), der Autor der Musk-Biografie, schreibt, dass nach Musks Entscheid die mit Sprengstoff ausgerüsteten Unterwasserdrohnen den Kontakt verloren hätten und «harmlos ans Ufer getrieben» seien.
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Musk befürchtete, dass es ohne seine Intervention zu einem – wie er es nennt – «Mini-Pearl-Harbour» gekommen wäre. Nach Gesprächen mit russischen Beamten habe er erwartet, dass Russland die ukrainische Attacke mit einem Atombombenangriff vergelten würde.
Diese Episode zeigt zwei Dinge auf: Erstens kam Musk eine historisch einmalige Machtstellung zu – und zweitens war er sich, so legen es die Zitate in der Biografie nahe, dessen lange nicht bewusst.
Neuland für Joe Biden und Co.
Zu Beginn des russischen Angriffskriegs brachte Musks Satelliteninternet den Ukrainern gewichtige Vorteile. Starlink bietet über ein System von mehr als 3000 kleinen Satelliten Internetzugang an. Für die Ukraine ist dieses Angebot im Krieg gegen Russland äusserst wichtig: Die Streitkräfte stützen sich unter anderem bei ihrer Gegenoffensive auf über Starlink hergestellte Internetverbindungen.
Als das ukrainische Militär die Starlink-Technologie allerdings für offensive Operationen nutzte, kamen dem Tech-Milliardär Zweifel auf. «Was ist meine Rolle in diesem Krieg?», wird Musk in der Biografie zitiert. «Starlink war nicht für den Kriegseinsatz gedacht. Menschen sollten damit Netflix schauen, Homeschooling ermöglichen und gute, friedliche Dinge machen lassen, aber keine Drohnenangriffe.»
Musk habe Gespräche mit US-Präsident Joe Biden (80) und dem stellvertretenden ukrainischen Ministerpräsidenten Mychajlo Fjodorow (32) geführt. Die Staatsvertreter betraten Neuland: Noch nie musste man sich bei der Kommunikation auf dem Schlachtfeld auf die Wohltätigkeit eines unberechenbaren Milliardärs verlassen.
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Unberechenbar war Musk auch im vergangenen Herbst: Zunächst teilte sein Unternehmen SpaceX dem Pentagon mit, dass es die Kosten für die Satellitenausrüstung in der Ukraine nicht mehr weiter übernehmen würde. Dann folgt die Kehrtwende, Musk twitterte: «Zur Hölle damit ... wir werden die ukrainische Regierung weiterhin kostenlos finanzieren.»
Das sorgte im Hause SpaceX für Ärger. SpaceX-Präsidentin Gwynne Shotwell (59) wird in der Biografie zitiert: «Das Pentagon hatte einen Scheck in Höhe von 145 Millionen Dollar bereit, um ihn mir zu überreichen.» Doch dann habe Musk nach einem Shitstorm «nachgegeben». Schliesslich habe man aber eine Vereinbarung mit den USA und weiteren europäischen Staaten erzielen können. (bab)