«Die Ukraine braucht mehr Marschflugkörper und Lenkwaffen»
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Russlandexperte:«Die Ukraine braucht mehr Marschflugkörper und Lenkwaffen»

Ukraine-Soldat über Gegenoffensive
«Je weiter wir vorrücken, desto härter wird es»

Die Ukraine-Offensive vermeldet erste Erfolge. Doch ein Ende des Krieges bedeute das noch lange nicht, wie ein ukrainischer Soldat berichtet. Denn je weiter sie vorrücken würden, desto härter werde es.
Publiziert: 07.09.2023 um 16:21 Uhr
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Aktualisiert: 08.09.2023 um 09:46 Uhr
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Serhii Kolesnitschenko kämpft bei der Gegenoffensive gegen Putins Truppen.
Foto: https://www.kyivpost.com/opinion/21306
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Marian NadlerRedaktor News

Serhii Kolesnitschenko (24) trägt seit anderthalb Jahren eine Waffe bei sich – Tag für Tag. Seit dem Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 liegt sein gesamtes ziviles Leben, die Arbeit im Journalismus und die Schauspielerei am Theater, auf Eis.

Heute verlasse er die Front praktisch nie, erzählt er der «Kyiv Post». Er ist in der Region Saporischschja im Einsatz. Bei der Gegenoffensive im September 2022 sah er zum ersten Mal in seinem Leben, wie ein Phosphorbeschuss aussieht. Dennoch sei nichts, was er bislang gesehen habe, vergleichbar mit der aktuellen Gegenoffensive im Süden.

Besonders wegen der präzisionsgelenkten Bomben. «Du hörst ein gewaltiges Brüllen und merkst, dass du dich nirgendwo verstecken kannst. Entweder du hast Glück oder nicht», so der Soldat. «Hier ist alles vermint. Ich schaue nachts auf die Wärmebildkamera, die Minen geben immer noch Wärme ab», ergänzt er.

Biden erteilt Freigabe für F-16-Kampfjets

Die Russen haben sich auf die Gegenoffensive vorbereitet. Die Südukraine ist derzeit eine der am stärksten verminten Regionen der Welt. Serhii Kolesnitschenko wundert sich über die Klagen aus dem Westen, wonach die Gegenoffensive zu langsam vorangehe. Seiner Meinung nach kommt die Offensive unter den gegebenen Bedingungen so schnell voran, wie es nur geht. «Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass alles langsamer geht, je weiter wir vorrücken.» Er fügt hinzu, dass es in der Ukraine an Waffen mangle.

Vor allem in der Luft sind die Russen den Ukrainern vielerorts haushoch überlegen. «Sie prügeln uns mit allem, was sie haben, vom Himmel! Am Boden leistet unsere Infanterie hervorragende Arbeit. Aber es gibt nichts, was uns über uns schützt», berichtet er. «Wir brauchen F-16, mit ihnen würde alles viel schneller gehen. Wir brauchen vor allem mehr westliche Ausrüstung.»

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Es sind Forderungen, die auch der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (45) schon häufig geäussert hat. Lange dauerte es, bis vor wenigen Wochen US-Präsident Joe Biden (80) die Freigabe für die Kampfjets erteilte. Bis sie tatsächlich geliefert werden können, dauert es aber aller Wahrscheinlichkeit nach noch mehrere Monate.

Der Soldat lehnt Verhandlungen ab

Serhii Kolesnitschenko beklagt, es gebe nicht einmal genug Drohnen. In den sozialen Medien hat er deshalb einen Spendenaufruf gestartet. So kann er verschiedene Arten von Drohnen kaufen. Er besteht darauf, dass dies für diesen Krieg unbedingt notwendig sei, da die Geräte oft nicht länger als einen Tag überleben, bevor sie zerstört werden. Er wünscht sich, dass die Ukraine ihre Abhängigkeit von ausländischen Lieferungen abbaut und so weit wie möglich eine eigene Waffenproduktion aufbaut.

«Ich verstehe, dass diejenigen, die uns Waffen geben und von der Seitenlinie aus zuschauen, den Krieg gerne früher beenden würden. Das würde uns auch gefallen. Aber wir verstehen, dass es nicht so schnell enden wird», betont Kolesnitschenko. Verhandlungen, wie manche westliche Beobachter sie immer wieder vorschlagen, lehnt er ab.

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