Die USA kommen nicht zur Ruhe. Gegen 5000 Soldaten der Nationalgarde haben ihren Aufenthalt in Washington bis 12. März verlängert. Grund: Man befürchtet, dass rechtsextreme Verschwörungstheoretiker von QAnon zu einem weiteren Angriff aufs Kapitol blasen könnten. Das berichtet CNN.
Die erneute Stürmung könnte Anfang März stattfinden, weil früher die Amtseinführung der neuen Präsidenten zu diesem Zeitpunkt erfolgte. Adam Smith, Chef des Streitkräfte-Ausschusses im Repräsentantenhaus, sagte: «Einige dieser Leute haben herausgefunden, dass der Präsident offenbar vor 75 Jahren am 4. März vereidigt wurde. Okay, warum das jetzt relevant ist, weiss Gott. Jedenfalls denken sie jetzt, ‹wir sollten uns vielleicht wieder versammeln und das Kapitol am 4. März stürmen› – das zirkuliert gerade im Netz.»
Einsatz weiter verlängern?
Die Kapitolbehörden haben daher den Antrag gestellt, bis 12. März 4900 Nationalgardisten in Washington zu behalten, die sich mit Polizei, Geheimdienst und FBI koordinieren.
Ein weiterer Grund für die Verstärkung ist die Sicherheit des neuen US-Präsidenten Joe Biden (78), der vermutlich noch Ende Februar seine erste Rede im Kongress halten will.
Smith gab zu bedenken, dass für Biden immer noch Gefahr durch inländische Extremisten bestehe. Diese würden dadurch angeheizt, dass immer noch nicht alle Republikaner die Wahl Bidens anerkannten. Bereits gibt es Demokraten, die den Einsatz der Nationalgarde über den 12. März hinaus verlängern möchten.
Trump-Anhänger hatten am 6. Januar, als der Kongress Joe Biden als neuen Präsidenten bestätigte, das Kapitol in Washington gestürmt. Es gab mehrere Tote und grossen Sachschaden. Weil sie nicht eingriffen, wurden sechs Polizisten beurlaubt, gegen 29 weitere wird ermittelt. (gf)