Sie diente einst bei der Air Force der USA, war glühende Anhängerin von Donald Trump (74) – und sie bezahlte den Sturm auf das Kapitol in Washington mit ihrem Leben: Die 35-jährige Ashli Babbitt starb am Mittwoch in den Tumulten der Hauptstadt. Sie war von einem Polizisten angeschossen worden und erlag wenig später ihren Verletzungen.
Babbitt war extra aus San Diego an der US-Westküste angereist, um an den Aktionen der Trump-Anhänger teilzunehmen. Gegenüber dem kalifornischen Regionalsender Kusi-TV erklärte Babbitts Ehemann: «Sie wurde in dem Chaos tödlich verletzt.» Genauere Angaben zum Vorfall machte er nicht.
Schwiegermutter erfährt von Tragödie im TV
Die Schwiegermutter der Verstorbenen, Robin Babbitt, hat offenbar durch die Medien vom Tod der 35-Jährigen erfahren. «Ich bin wie betäubt. Ich bin am Boden zerstört. Niemand aus D. C. benachrichtigte meinen Sohn, wir haben es im Fernsehen gesehen», sagt sie zu «New York Post».
Auch ihr Schwager, Justin Jackson, kann die Nachricht noch nicht fassen. «Alles ist ziemlich surreal. Es ist hart, weil wir nie offiziell benachrichtigt wurden», sagt er.
«Nichts wird uns stoppen»
Babbitt hatte 14 Jahre lang in der US-Luftwaffe gedient, war dort gemäss ihrem Mann eine hochrangige Sicherheitsoffizierin. Sie war in Afghanistan und im Irak stationiert. «Sie war eine echte Patriotin und eine überzeugte Anhängerin unseres Präsidenten», sagt ihr Ehemann. Aus diesem Grund wollte sie die Amtsübergabe an den neugewählten Trump-Nachfolger Joe Biden (78) mit allen Mitteln verhindern.
Die Schwiegermutter sagte dagegen gegenüber einer «Fox 5»-Reporterin: «Ich weiss wirklich nicht, warum sie sich dazu entschieden hat.»
Ihr Ex-Ehemann, Timothy McEntee beschrieb sie als «eine wundervolle Frau mit einem grossen Herzen und einem starken Geist», berichtet «LA Times». «Sie liebte Amerika mit ihrem ganzen Herzen. Das ist wahrlich ein trauriger Tag.» Ashli Babbitt und er waren von 2005 bis 2019 verheiratet. Sie dienten gemeinsam bei der Luftwaffe.
Vor zwei Jahren postete sie ein Twitter-Video, in dem sie sich für den Bau der Mexiko-Mauer stark machte.
Erst vor zwei Tagen schrieb Babbitt noch auf ihrem Twitter-Konto: «Nichts wird uns stoppen, egal wie sehr sie es probieren. Der Sturm ist jetzt da und wird in weniger als 24 Stunden über Washington niedergehen.»
Insgesamt vier Tote während Tumulten in Washington
Auf Videos, die in den sozialen Medien kursieren, ist zu sehen, wie Babbitt im Kapitol ist, als sie in der Brust von einer Kugel getroffen wird und dann zu Boden sackt. Wenig später wird sie auf einer Bahre von Rettungskräften aus dem Sitz des Kongresses transportiert.
Robert Contee, der Polizeichef in Washington DC, bestätigte, dass Babbitt von einem im Kapitol-Gebäude stationierten Polizisten angeschossen worden war. Und Babbitt sei nicht das einzige Opfer geblieben. «Es wurden heute drei weitere Todesfälle aus dem Gebiet des Kapitols gemeldet. Eine Frau und zwei Männer scheinen an verschiedenen medizinischen Notfällen gelitten zu haben, die dann zu ihrem Tod führten», so Contee.