Seit Kriegsbeginn spielen die Wagner–Söldner eine wichtige Rolle für die russischen Truppen in der Ukraine. Nachdem ihr Anführer Jewgeni Prigoschin (61) wochenlang die russische Armee kritisierte und damit in Ungnade fiel, kündigte er an, «zurück nach Afrika» zu gehen.
Nun macht eine neue russische Elitesöldner-Gruppe von sich reden. Wie der deutsche «Tagesspiegel», gestützt auf das unabhängige russische Investigativportal «iStories», berichtet, soll sie sich an der Grenze zur Krim bei Cherson formieren und Convoy heissen.
Prigoschins rechte Hand
Ihr Gründer soll zudem kein Unbekannter sein: Es sei Sergej Aksjonow (50), der «Ministerpräsident» in der «autonomen Republik Krim», wie Russland die unrechtmässig annektierte Halbinsel bezeichnet. Zudem gebe es eine enge Verbindung zwischen der Wagner-Gruppe und Convoy: Ihr Anführer soll Prigoschins rechte Hand Konstantin Pikalow sein.
Die Eliteeinheit betreibt einen Telegramkanal und zähle aktuell 300 Söldner. Sie seien «bis auf die Zähne bewaffnet», zitiert das Portal «iStories» eine russische Journalistin, die angeblich auf dem Trainingsgelände von Convoy gewesen war. Die Rede ist sogar von T-80 und T-90-Kampfpanzern.
Ob das nur russische Propaganda ist, lässt sich aktuell nicht überprüfen. Ihre Aussagen passen aber zu Beschreibungen eines ehemaligen Söldners von Convoy, mit dem das Investigativmedium «iStories» gesprochen hat. Sie hätten alles, sagte dieser: «kugelsichere Westen, Helme, Schutzbrillen, Handschuhe, Sturmhauben, Rucksäcke». (mel)